Das Internet ist es leid, Jahr um Jahr von Google durchsucht zu werden. Das Einzige, was es noch retten kann, ist eine ordentliche Therapie. Dem Internet sei viel Erfolg bei seiner Suche nach einem Therapeuten gewünscht!
Screenshot und Text: A.
Deppenleerzeichen | Leerzeichen in Komposita
Das Original • seit 2004 • gegr. von Martin Pittelkow †
Das Internet ist es leid, Jahr um Jahr von Google durchsucht zu werden. Das Einzige, was es noch retten kann, ist eine ordentliche Therapie. Dem Internet sei viel Erfolg bei seiner Suche nach einem Therapeuten gewünscht!
Screenshot und Text: A.
„3 Teile voll Reinigung“ – du wirst nicht glauben, was passiert, wenn die Teile wieder nüchtern sind.
Es ist diesen drei Teilen ja unbenommen, dass sie sich volllaufen lassen und dann eben tagelang voll sind. Aber dass sie dann voller Reinigung sind – sorry, das ist nun schon ein bisschen ekelhaft.
(via Facebook)
Lycamobile hebt Deppenleerzeichen auf ein neues Level: „Keine Roaming” kommt dabei heraus.
Lycamobile hebt Deppenleerzeichen auf ein neues Level: Durch quasi unsichtbaren Druck des für die Genusbestimmung von „keine“ relevanten Wörtchens „Gebühren“ entsteht auf diesem Plakat ein wunderbares Google-Deutsch, wie man es sonst nur in Spam-Mails sieht. Chapeau!
Im ersten Moment denkt man sich ja nichts böses Böses, wenn man so einen Sprinter oder LKW eines öffentlich-rechtlichen Rundfunkanbieters in der Gegend herumstehen sieht. Und natürlich sind solche werbefreien weißen Flächen auch eine legitime Werbefläche in eigener Sache. Wenn mich nicht alles täuscht, stand in dem runden Kreis bis 2012 auch „Ihre Gebühr für gutes Programm.“ Dumm nur, dass die Gebühr seit 2013 „Rundfunkbeitrag“ heißt und das eben nicht mehr so schön in eine Zeile passt. Man hört förmlich die Grafiker vom Beitragsservice fluchen, als sie die neuen Aufkleber für die Dienstfahrzeuge designen mussten und irgendjemand gesagt hat: „Das muss jetzt ,Ihr Rundfunkbeitrag für gutes Programm‘ heißen.“
Wobei, je öfter man es liest und daran verzweifelt, desto häufiger wünscht man sich, dass vielleicht einfach nur jemand ein wenig lyrischer werden und sich eine kleine Ellipse gönnen wollte: „Ihr Rundfunk (ist ein) Beitrag für (ein) gutes Programm.“
Bildungsauftrag erfüllt. Oder so.
Offenlegung: Sowohl der Autor dieses Textes als auch der Einsender der Bilder arbeiten zwar für das genannte Unternehmen, allerdings leider nicht an einer Stelle, an der sie diesen Fauxpas hätten verhindern können.
Vielen Dank an Michael!
Tja, nun ist es so weit: Auch Deppenleerzeichen.de ist nicht frei von Deppenleerzeichen. Darauf hat mich soeben unser Leser Steffen Meschkat aufmerksam gemacht, der mir dieses Bild schickte mit dem Betreff „Filly Pferd Sticker bei Deppen Leer Zeichen.de“ und der Nachricht „Gefunden am unteren Ende der Seite 1 von deppenleerzeichen.de :)“.
Steffen hat natürlich recht. Das ist peinlich. Asche auf mein Haupt, die Geldgier ist schuld – denn das hat man dann davon, wenn man mit kontextbasierten Werbeanzeigen experimentiert. Zu meiner Verteidigung sei gesagt: Diese Anzeige kommt nicht von mir, sondern von Amazon und dieses Blog hat über diese Werbeform noch keinen einzigen Cent verdient, sprich: kostet mich einfach nur Geld.
Aber immerhin lernen meine Leser und ich so einiges über die Funktionsweise kontextsensitiver Werbeformen. Kann man ja auch mal brauchen.
Ein verrücktes Wahljahr ist das. Selbst bei der Jungen Union, also einer der konservativeren Jugendorganisationen, geht es nicht gar so konservativ zu. So werden im dortigen Online-Shop Utensilien für eine „Strandparty“ verkauft, die in Wahrheit – will man all diese Utensilien bei der Party verwenden – eher in Richtung Orgie geht. Neben Kondomen enthält das „Strandpaket“ übrigens auch eine Herren-Sonnenbrille und Damen. Ja genau, Damen. Gratis.
Unklar bleibt: Wie viele davon bekomme ich denn nun zum „Strandpaket“ dazu? Reicht die Menge, um mit ihnen zusammen die 50 Kondome aufzubrauchen? Oder sollte ich mir vielleicht noch ein paar Damen extra bestellen? Und wieso überhaupt betreibt die JU jetzt Menschenhandel?
Klar ist nur: Bei der JU mag so einiges konservativ sein – die Interpunktion gehört jedenfalls nicht dazu.
Ist es einfach nur Gier? Oder der nahe Muttertag? Oder bloß eine schreckliche, aber behandelbare Fehlentwicklung?
Neben Artischocken auch noch Herzen (und in welcher Zubereitung bloß?) eingedost zu verkaufen, das scheint selbst im „Anything Goes“-Zeitalter zu viel. Gibt es denn gar keine Schamgrenzen mehr? Und früher war sowieso alles schlechter.
(Quelle: Aldi-Newsletter, KW 20, 2013)
Text und Screenshot: Jürgen Schmidt