Wie kommt es zum Deppenleerzeichen?

Über die Gründe, wie es zum Deppenleerzeichen gekommen ist, kann man nur Vermutungen anstellen. Doch es gibt einige Theorien und Hintergründe, die eine Rolle spielen.

Fehlinterpretation des Begriffs „Alleinstellungsmerkmal“ im Marketing

Der Gedankengang, grob skizziert: Unser Produkt ist einzigartig. Deshalb ist schon der Name ein Alleinstellungsmerkmal, also muss dieser auch alleine stehen. Diese Aussage enthält allerdings mehrere Fehler. Denn das Wort Alleinstellungsmerkmal wurde nicht nur falsch aus dem amerikanischen Sprachgebrauch übersetzt („unique selling point“ oder „unique selling proposition“), sondern zusätzlich wird auch noch die – falsche – Übersetzung falsch verwendet. Aus dem Wort „Alleinstellungsmerkmal“ wird abgeleitet: Unser Produktname muss immer allein stehen. „Allein stehen“ statt „Alleinstellung“ – aus der Fehldeutung der falschen Übersetzung folgern diese „Experten“ also, dass der Produktname immer räumlich getrennt stehen muss, statt, wie es korrekt wäre, die herausragenden Eigenschaften ihrer Produkte zu betonen („unique selling point/proposition“).

Englisch bzw. Amerikanisch

Englisch hat immer mehr Einfluss auf die deutsche Sprache. Im englischen Sprachraum werden zusammengesetzte Begriffe, anders als im Deutschen, nicht zusammen geschrieben. Heißt es im Englischen Tom Petty And The Heartbreakers Song Lyrics, hieße dieser Ausdruck, in Deutschland von einer deutschen Gruppe gesungen, so: Tom-Petty-und-die-Herzensbrecher-Liedtext

Die „neue“ deutsche Rechtschreibung

Mit der Rechtschreibreform von 1996 wurde vielfach getrennt, was zusammengehört – leider aber nicht immer so durchgängig und logisch, dass man es verstehen könnte. Er ist sitzen geblieben. Schön und gut, nur: Hatte er keine Lust aufzustehen, oder waren seine Zensuren so schlecht, dass er zwar nicht auf einem Stuhl saß, aber sitzen geblieben ist? Seit der Reform sind viele Menschen verunsichert, und schreiben lieber mal Komposita auseinander, selbst wenn die reformierte Rechtschreibung das gar nicht vorsieht. Und das führt uns gleich zum nächsten Punkt …

Wenn Rechtschreibkorrekturen nicht korrigieren

Als mittlerweile wichtigste Ursache darf man wohl moderne Autokorrektursysteme in Textverarbeitungen und Rechtschreibvorschläge in Smartphone-Tastaturen annehmen. Diese machen den Nutzern Vorschläge, und weil sie natürlich nicht jedes kreative Kompositum der deutschen Sprache kennen können, kennen sie es halt nicht und unterringeln es (Rechtschreibkorrektur am Computer) oder schlagen getrennte Wörter vor (Rechtschreibvorschläge am Handy).

Nehmen wir mal an, ich bin rechtschreibtechnisch nicht so sattelfest. Was werde ich wohl mit folgender Information anfangen?

Rechtschreibkorrektur unterringelt "Autokorrektursysteme"

Wenn ich mir nicht so sicher bin, dass meine Orthografiekenntnisse die meines Computers übersteigen, werde ich natürlich versuchen, auf gut Glück irgendwo zu trennen.

Die Schreibweise "Autokorrektur Systeme" unterringelt das Rechtschreibprogramm nicht

Natürlich könnte ich auch einen Bindestrich verwenden und so die Bedürfnisse meiner Rechtschreibkorrektur und die amtlichen Rechtschreibregeln gleichermaßen berücksichtigen. Ich könnte damit sogar eventuelle Umbruchunfälle auf Webseiten vermeiden.

Autokorrektur-Systeme

Fun fact: Meine Rechtschreibkorrektur kennt auch keine „Orthografiekenntnisse“ (und für die etwas Traditionelleren unter Ihnen: Nein, sie kennt auch keine „Orthographiekenntnisse“).

Und was ist daran jetzt schlimm?

Ganz einfach: Man kann konsequentes Schreiben mit „Deppenleerzeichen“ nicht flüssig lesen. Sehr oft wird das Gehirn – das beim Lesen immer schon ein paar Buchstaben oder Wörter voraus ist – in die Irre geführt und bringt uns auf die falsche Fährte. Auch führen diese Schreibweisen dazu, dass man in Gedanken Betonungen und damit Bedeutungen schlicht falsch setzt.

Nehmen wir die folgenden Beispiele:

  • Opel Astra
  • Opel Agila
  • Opel Corsa
  • Opel Vectra
Opel Partner

Eindeutig: Hier steht ein (korrektes) Leerzeichen, die Betonung liegt auf dem jeweils letzten Teil der Wörter – dem Fahrzeugmodell. Wenden Sie dieses Prinzip auf die nächste Wortkette an:

  • Opel Partner

Eindeutig: Hier steht ein Leerzeichen, also muss die Betonung auf dem letzten Teil liegen. Doch Sie müssen sich irren, denn ein Fahrzeug mit diesem Namen gibt es nicht. Allerdings gab es von der Konkurrenz vom neuen Mutterkonzern ein Automodell dieses Namens, den Peugeot Partner. Opel bezeichnet mit diesem Konstrukt allerdings die Werkstätten – also die Opel-Partner, die natürlich korrekt mit einem Bindestrich geschrieben werden müssen.

Netter Fehler am Rande, der umgekehrte Fall: „Auto-Fütterer“ – wie, in aller Welt, füttert man ein Auto?

Einige Faustregeln für die Vermeidung von „Deppenleerzeichen“

  • Werden mehrere Substantive zu einem Begriff kombiniert, werden sie zusammengeschrieben.
  • Wenn dadurch die Lesbarkeit leidet oder Sie ein fremdsprachiges und ein deutsches Wort miteinander koppeln, werden Bindestriche zwischen die Wortteile gesetzt. 
  • Steht kein Bindestrich bzw. haben Sie die Wortteile nicht zusammengeschrieben, ist das Wortkonstrukt meistens schlicht falsch.
  • In jedem Fall liegt bei Auseinanderschreibung die Betonung auf dem letzten Wort, welches eine Ergänzung zum ersten ist (der „Peugeot Partner“ ist ein Typ Auto der Marke Peugeot). 

133 Gedanken zu „Wie kommt es zum Deppenleerzeichen?“

  1. Vielen Dank für diese Website, sie spricht mir aus der Seele.

    Nur zu Grund 2 eine Anmerkung: „Tom Petty and the Heartbreakers“ schreibt man so, nämlich mit kleiner Konjunktion und kleinem Artikel, denn dies ist die englische Titel- und Namensschreibweise (title case); „song lyrics“ gehören normalerweise ebenfalls klein. Außerdem sollte man vielleicht darauf hinweisen, dass die normale deutsche Übersetzung „Liedtext von Tom Petty und den Herzensbrechern“ lautet. Das umständliche „Tom-Petty-und-die-Herzensbrecher-Liedtext“ (und natürlich die entsprechende Deppenleerzeichen-Variante) lassen sich wohl die Übersetzer einfallen, die das Umdrehen der Wortreihenfolge nicht gebacken kriegen.

  2. „…, werden Bindestriche zwischen die Wortteile gesetzt.Steht kein Bindestrich bzw. haben Sie die Wortteile nicht zusammengeschrieben, …“
    Ich bin der Meinung, dass nach einem Satzende und dem zugehörigen Satzzeichen ein Leerzeichen käme. Leider habe ich keine passende Internetseite dazu 😉

          1. Da fehlt ein Leerzeichen. Kann auf dieser Website ja nicht wirklich überraschen. 😛 Im Ernst: Wird gleich korrigiert.

  3. Ich möchte noch eine vierte Erklärung für das Aufkommen des Deppenleerzeichens hinzufügen:

    Bei der Erstellung von Texten auf Webseiten werden gerne Wörter auseinander geschrieben, die eigentlich zusammengeschrieben werden. Einerseits, weil Suchmaschinen dann die Wörter einzeln aufnehmen und der Webmaster sich davon mehr Besucher erhofft, andererseits weil der gemeine Internetsurfer der SuMa nicht zutraut, mit komplexen Anfragen umgehen zu können. So kommt es zu Suchanfragen und Texten wie „Auto Vermietung“ oder „Uhren Geschäft“.

    Sieht nun der „Viel-im-Interet-surfende-aber-wenig-Bücher-lesende-Marketing-Fuzzi“ zu häufig falsch geschriebene Begriffe, sitzt er in der Rechtschreibfalle und merkt es gar nicht.

    1. Was den Bindestrich betrifft, ist das eine falsche Annahme.
      Diesen erkennen die Suchmaschinen nämlich – und sind dann auch in der Lage, die Bestandteile der Komposita einzeln zu werten/zu finden. Für ein Leerzeichen gibt es auch im Internet kein Argument.

    2. „Viel-im-Interet-surfende-aber-wenig-Bücher-lesende-Marketing-Fuzzi“ …ist leider auch falsch. Da sind ausnahmsweise mal viel zu viele Bindestriche drin.

  4. Eines möchte ich noch anmerken:
    Auch der Bindestrich war vor einigen Jahren eine Modeerscheinung. Meiner Meinung nach heißt es „Bremsendienst“ und nicht „Bremsen-Dienst“. Ersteres wurde wahrscheinlich aufgrund der besseren Lesbarkeit in der werblichen Kommunikation immer mehr aufgegeben. Das „Deppenleerzeichen“ ist irgendwie nur die konsequente Fehlerweiterentwicklung (Fehler-Weiterentwicklung).

    1. Die Rechtschreibreform hat auf die Frage »Bindestrich oder Leerzeichen« keinen Einfluss genommen. Allerdings gibt es Konstrukte, die nicht mehr in einem Wort geschrieben werden dürfen, sondern mit Bindestrichen unterteilt werden sollen. Beispielsweise die Kombination von Abkürzungen und Hauptwörtern (»TÜV-Untersuchung« statt »TÜVuntersuchung«), Kombinationen von ausländischen und deutschen Wörtern (»Fun-Faktor« statt »Funfaktor«). In beiden Fällen dient der Bindestrich der Lesbarkeit. Außerdem ist es mittlerweile gestattet, sehr lange Konstrukte (»Donaudampfschiffartskapitäns…«) mit Bindestrichen in kleinere sinnvolle Portionen zu unterteilen, hierzu gibt es aber keine Pflicht. Insofern ist es fraglich ob »Fehler-Weiter-Entwicklung« wirklich eine korrekte Version für »Fehlerweiterentwicklung« ist. (So lang ist das Wort jetzt auch wieder nicht.) »Fehlerweiter-Entwicklung« wäre aber sicher falsch.

      1. „Donaudampfschiffartskapitäns“
        Das ’s‘ am Ende mag ein Tippfehler sein, das vergessene ‚h‘ ebenfalls. Aber auf das mühsam herbei reformierte, dritte ‚f‘ muss ich bestehen! 😀

        1. „Herbeireformiert“ ist völlig in Ordnung. Und Schifffahrt ist nur logisch. Besteht ja schließlich aus Schiff und Fahrt und nicht aus Schif oder ahrt. Die Schreibung mit drei f gab es übrigens schon in einem Duden des 19. Jahrhunderts, ist sogar belegbar, nur so nebenbei.

  5. Obwohl ich auch so ein Marketing-Fuzzi bin, finde ich diese Website einfach super! Das Deppenleerzeichen stört mich schon lange. Ich gebe die Seite gerne als Referenz an, wenn irgendwo ein solches Zeichen gewünscht wird.

  6. Trotz der aufgeführten (möglichen) Gründe bleibt die Entstehung und rasante Verbreitung des Deppenleerzeichens für mich rätselhaft. In vielen Internet-Foren sind die, die das DL nicht verwenden, mittlerweile schon eine Ausnahme. Ich störe mich normalerweise nicht an Rechtschreibfehlern, aber dieser tut einfach nur weh beim Lesen. Dabei ist die Regel doch so einfach.

    Der Fehler scheint auch vor niemandem mehr Halt zu machen. Einer meiner Professoren (!) nennt die Abschlussarbeit z.B. „Bachelor Arbeit“. Aua. Vielleicht sollte ich ihn mal fragen, wie er darauf kommt, dass das Wort so geschrieben würde und ob er es früher mal anders geschrieben hat. Wahrscheinlich gibt’s auch schon die ersten Deutschlehrer, die ihren Schülern das DL beibringen…

    In letzter Zeit fiel mir das DL vermehrt in Bauchbinden im Fernsehen auf. Bei „DFB Präsident“ auf Sky dachte ich mir noch „Ok, Privatsender“… bis ich dann kürzlich „Borussia Mönchengladbach Fan“ bei Anne Will las.

    Besonders englische Wörter, Abkürzungen und Eigennamen im Kompositum scheinen viele zu der unerklärlichen Annahme zu verleiten, es dürfe/müsse ein Leerzeichen gesetzt werden.

    1. „In vielen Internet-Foren sind die, die das DL nicht verwenden, mittlerweile schon eine Ausnahme.“

      Das ist sicher richtig. Allerdings wird dort sowieso brutal schlecht geschrieben. Neben dem Deppen Leer Zeichen ist die konsequente Verwendung von das für dass Standard, ebenso der durchgehende Gebrauch des Nominativs für den Akkusativ und andere Fallfehler sowie das fortwährende Weglassen aller Satzzeichen, und natürlich die stete Kleinschreibung oder ein wildes Gemisch von Gross- und Kleinschreibung unabhängig von der Wortart. Und dazu noch alle möglichen Rechtschreibfehler. Da fällt das Deppen Leer Zeichen dann nicht mehr so unangenehm auf.

      1. Ja richtig. Das Wort „Standard“ sehe ich auch schon öfter falsch („Standart“) als richtig geschrieben. Irgendwann schreibt man es dann selbst falsch.
        Standard. Standard. Standard. Sorry, musste mein Gehirn neu programmieren.

        1. Die Schweizer haben den Buchstaben ß nicht. Er existiert nicht einmal auf einer schweizerischen Tastatur. Somit gibt es für den Schweizer nur das ss. Klar?

  7. Für eine ganz entscheidende Ursache, die in der Aufzählung fehlt, halte ich die weite Verbreitung von Rechtschreibkorrekturprogrammen (sowie Worterkennung wie T9 im Handy). Solche Prüfungen haben einen begrenzten Wortschatz und markieren so manches Kompositum als Fehler, die Getrenntschreibung jedoch nicht. Wer es nicht besser weiß, hält sich daran und schon haben wir den Salat.

  8. Ich liebe diesen Blog! Einfach toll. Alles was ich bisher nur gedacht habe (weil ich immer der Meinung war, ich bin die Einzige, der das auffällt) wird endlich ausgesprochen!

    Grüsse aus der Schweiz 🙂

  9. Das Deppen Leerzeichen hat einen einfachen handfesten Grund. Ein Bremsen Dienst ist ein Angebot für Autofahrer. Die fahren Auto, was Wunder. Und sollen während deS FahrenS ein Schild lesen und verstehen. Die zwei einzelnen Wörter werden leichter gelesen und prägen sich ein – der Sinn erschließt sich dem Auto fahrenden Autofahrer später. Er reicht dann aus, dass er sich erinnert, dass da hinten links um die Ecke etwas mit Bremsen Dienst war, wenn die Bremsbeläge fällig sind.

    1. Aha, interessant zusammengeschraubte Gedankenfetzen.
      So ein klitzeklitzekleines Strichlein würde also die Aufmerksamkeit der Autofahrer überstrapazieren?
      „Motor Inspektion“ prägt sich der Raser leichter ein als „“Motor-Inspektion“?
      Ab wieviel km/h soll man denn einen Bindstrich durch ein Deppenleerzeichen ersetzen? Gibt’s da schon Empfehlungen?

        1. Richtig, das (blöde) „DLZ“ irritiert so sehr, dass es den Erfassbarkeits-Vorteil im Vorbeifahren wieder wegnimmt. Aber ansonsten leuchtet auch mir (langsam) ein, dass die Zusammensetzung mit Bindestrich schneller aufnehmbar ist als ein zusammengesetztes Wort.

  10. Das Deppen Leerzeichen wurde von uns Frauen erfunden für die Familiennamen.
    Deppen-Leerzeichen ist demnach von Deppen.
    Deppen Leerzeichen für Deppen.

    Irgendwie einfach und logisch.

  11. Ich musste ja schon ein wenig schmunzeln als ich die Kommentare hier gelesen habe.
    Sprache lebt nun einmal. Sie hat sich schon immer verändert und wird sich auch immer verändern. Und das Einzige was dagegen spricht ist die Gewohnheit.
    Ich persönlich finde die Veränderung gut. Die Sprache gehört schließlich den Menschen und nicht umgekehrt.

    Und beim Deppenleerzeichen findet wenigstens eine Vereinfachung statt. Im Gegensatz zum Deppenapostroph 😉

    1. „Und beim Deppenleerzeichen findet wenigstens eine Vereinfachung statt. Im Gegensatz zum Deppenapostroph.“
      Und genau das ist eben nicht der Fall. Mal ehrlich, was ist für das auf deutsch geeichte Gehirn besser zu lesen: „Zwiebel-Suppe“ oder „Zwiebel Suppe“? Im englischen (Englischen?) ergibt „onion soup“ Sinn, weil jene Sprache grundsätzlich mit Komposita anders umgeht. Im Deutschen muss man im Gehirn einen kleinen „Hüpfer“ machen, um zu verstehen „Aha, da hat jemand wieder aus dem Englischen übersetzt.“ Und genau dieser kleine mentale Hüpfer ist es, der den Feinden des Deppenleerzeichens bitter aufstößt; zumindest geht es mir so.

      Keine Sprache ist besser als die andere, und Deutsch und Englisch mögen gemeinsame Wurzeln haben, sind aber trotz allem immer noch verschieden. Beim Deppenleerzeichen handelt es sich um eine immer mehr um sich greifende Gleichmachung und Simplifizierung von Sprachfinessen, die aus unserer Sprache einen ,,verenglischten“ Einheitsbrei machen.

      Übrigens bin ich kein Terror-Germanist, sondern im Gegenteil im Freundeskreis als überaus anglophil verschrien (ist irgendjemand anderem schon einmal aufgefallen, daß die Verfechter des Deppenleerzeichens so unbedingt englische Schreibregeln imitieren, aber man immer noch schief angesehen wird, wenn man auf nicht synchronisierten Filmen oder Serien besteht?) Die Wahrheit ist einfach: Ich liebe beide Sprachen für ihre individuellen Stärken und Eigenheiten.

      Richtig, Sprache lebt und verändert sich – sonst würden wir unsere Eltern immer noch siezen – aber diese Prozesse sind schleichend, gehen oft über Jahrhunderte und haben eher mit Veränderungen in der Mentalität zu tun als mit den schludrig hingeworfenen Übersetzungen irgendwelcher Marketingfuzzis.

      Just my two cents. Rock on.

      1. Mir spricht jedes Wort aus der Seele, bis auf:
        „wenn man auf nicht synchronisierten Filmen oder Serien besteht“

        Wie besteht man denn auf synchronisierteN FilmeN oder Serien? 😉

        1. So schön zu erfahren, dass ich nicht der einzige bin, der so denkt! 🙂

          Obwoh ich mit beiden Sprachen aufgewachsen bin, brennen mir die Augen jedesmal wenn ich Anglizismen antreffe. Dabei ist doch die deutsche Sprache so wunderbar ausdrucksstark und exakt.
          Sie hätte es bestimmt nicht nötig (dieses unnutze ausleihen)!

          Aber was mir am meisten Freude bereitet hat, war das Argument mit synchronisierten Filmen und Augen rollen. Es kommt etwas heuchlerisch rüber 😀

          Ganz kurze Antwort Oliver: Indem man die originalen Fassungen sieht.

        2. Ganz normal besteht man auf ihnen! Nach „bestehen auf“ steht normalerweise der Dativ.
          Der Duden (online) schreibt:
          „Rechtschreibungℹ
          Worttrennung: be|ste|hen
          Beispiele: auf etwas bestehen; ich bestehe auf meiner (heute selten meine) Forderung“

    2. Ja, natürlich, die lebendige/lebende Sprache … – Es geht nicht nur um die Gewohnheit, denn die Frage ist nicht, ob die Sprache sich verändert, sondern in welche Richtung! Gerade in unserer heutigen Welt der Computer ist es wichtig, die Dinge klar auszudrücken, damit sowohl Menschen als auch Maschinen eindeutig erkennen können, was gemeint/gewollt ist. Und unsere Sprache hat so viele Möglichkeiten (entwickelt), faktische und/oder logische Zusammenhänge durch treffende Konstrukte exakt abzubilden. Diese Vorteile darf man nicht einfach verfallen lassen!

      Eigentlich sollte man meinen, dass das durchschnittliche Denkvermögen von uns Menschen und unsere Bildung noch nie so hoch entwickelt gewesen sind wie heute. Die in den letzten siebzig Jahren in Deutschland Geborenen haben alle das deutsche Schulsystem genossen, das sich doch wohl auf einem hohen Niveau befindet. Ein immer höherer Anteil besucht die Gymnasien und Hochschulen und hat Eltern und Großeltern, die auch bereits von diesen Entwicklungen profitiert haben, und sollte durch sie geprägt worden sein.

      Warum nutzen so viele Menschen ihre Möglichkeiten nicht? Ist es ihnen zu anstrengend? Haben sie ihre Gehirne schon sehr früh dazu genutzt, sich gegen Belehrungsversuche aufzulehnen, eine Verweigerungshaltung einzunehmen? Ist das durch die immer humaneren Erziehungsmethoden begünstigt worden? Oder durch die abnehmende Zeit, die Eltern für ihre Kinder zur Verfügung haben und mit ihnen verbringen???

    1. na, DAS ist doch mal ein Statement!
      Kann es sein, dass du da was durcheinanderbringst?

      Bindestrich, dient lediglich bei Zeilenumbrüchen als Trennzeichen (siehe de.wikipedia.org/wiki/Viertelgeviertstrich#Trennstrich)
      „Eltern-Glück“

      Gedankenstrich (siehe de.wikipedia.org/wiki/Halbgeviertstrich):
      „Eltern – Glück“

  12. Hier einige Betrachtungen, die ich vor einigen Jahren in verschiedenen Foren untergebracht habe und hier zusammenschnippele (dies erklärt eventuelle inhaltliche Wiederholungen):

    Ich habe in den letzten 15 20 Jahren den Eindruck gewonnen, dass im Vergleich zu den zusammengehörenden Wörtern, die nicht nur nicht zusammengeschrieben, sondern mit Deppenleerzeichen (also Leerstelle ohne Bindestrich) voneinander getrennt werden, uns das andere Extrem, nämlich die sogenannte Binnenmajuskel, noch häufiger unter die Nase gerieben wird. Vor allem Institutionen wie Deutsche Bahn (InterCity, InterRegio, BahnCard…), Deutsche Post, diverse Kreditinstitute sowie Betriebe des öffentlichen Nahverkehrs frönen dieser Marotte, die in meinen Augen langsam zum Ärgernis wird, so als würde einem derselbe Kalauer täglich – mit unbedeutenden Abwandlungen – mindestens zwanzigmal um die Ohren gehauen.

    Die Getrenntschreibung – insbesondere die „bindestrichlose“ – von
    Wörtern, die eigentlich zusammengeschrieben werden müssen, wird meines
    Erachtens hauptsächlich von Personen praktiziert, die sich – um es
    diskret auszudrücken – wohl nicht mehrere Stunden täglich Gedanken über
    die Pflege der deutschen Sprache machen. In der Regel sind es dieselben,
    die das Auge des Spaziergängers auf Schritt und Tritt mit
    Deppenapostrophen erfreuen: „Moni’s Schnell Imbiss“, „Egon’s Steh Bier
    Halle“, „Gina’s Sex Paradies“. Kurz gesagt: in aller Regel
    Kleinunternehmer, denen es ebenso wie ihrer Kundschaft piepegal ist, wie
    dieses oder jenes Wort geschrieben wird, Hauptsache die Bulette schmeckt
    nicht nach Pappe und der Gast kotzt nicht die Bude voll.

    Im Gegensatz hierzu handelt es sich bei denen, die uns mit einer wahren
    Inflation von Binnenmajuskeln (=Großbuchstaben im Wortinnern) beglücken,
    vorwiegend um Großunternehmen bis hin zu Monopolbetrieben (Bahn, Post).
    Diese Firmen verfügen bekanntlich über riesige Werbeabteilungen, in
    denen Personen tätig sind, die sich sehr wohl mit der deutschen Sprache
    auskennen. Hier trifft also der abgewandelte Bibelspruch zu: „Herr,
    vergib ihnen nicht, denn sie wissen, was sie tun!“ – Ebenso wie bei den
    „Kleinen“ (siehe oben) die bindestrichlose Auseinanderschreibung oft mit
    dem Deppenapostroph einhergeht, teilt sich bei den „Großen“ die
    Binnenmajuskel nur allzu oft das Lotterbett mit Anglizismen. Das ReiseCenter
    liegt nicht weit vom ServicePoint.

    Dies ist ein weiterer, vielleicht sogar der wesentliche Grund, weshalb
    ich die Binnenmajuskel-Schwemme (<= ich glaube, hier ist nichts gegen
    den Bindestrich einzuwenden) als Ärgernis empfinde. Im übrigen wäre es
    falsch, anzunehmen, beim großen Binnenbuchstaben handele es sich um ein
    neues Phänomen – in Büchern des 17. Jahrhunderts (vielleicht noch
    früher?) taucht er bereits gehäuft auf.

    1. Hehe, Binnenmajuskel, ganz geil! Ich hab mich auch schon gewundert, beim schlendern und so, ob diese Schreibweisen von einem Haufen hochintelligenter und studierten Leuten zusammengetragen wurden. Weil sie fallen mir immer wie öfter auf.

      In deinem Beispiel von ServicePoint wäre gar nichts deutsches mehr vorhanden. Einfach schade, obwohl das Wort wesentlich länger wäre, fände ich es 1000 mal stilvoller Dienstleistungsstelle zu schreiben.

    1. Pferde kann man verjagen, wieder einfangen, reiten oder gar eine Mahlzeit aus ihnen zubereiten. Aber flüstern kann man Pferde nicht. Außer als Pferdegedicht. 🙂

  13. In der SoftwareProgrammierung gibt es manchmal die Angewohnheit, zusammengesetzte VariablenNamen mit KamelHöckern zu versehen (was hin und wieder seinen Zweck hat, um die Lesbarkeit des Codes zu verbessern). Die DeppenLeerzeichen sehen für mich aus, wie eine WeiterEntwicklung dieser Form der WortVerstümmelung.

  14. Noch ein paar Gründe (aus eigener Erfahrung als Kunde):

    Erstens: Der Gestalter, bzw. die Gestaltung! Der gemeine Agentur-Gestalter (Gestalter einer Agentur, oder Gestalter in einer Agentur?) hasst Bindestriche und Komposita gleichermaßen. Die passen nicht ins Layout! Die kann man nicht umbrechen, ohne dass hinten Bindestriche die Zeilenden ausfransen lassen! Webdesigner müssen auch noch mit zu wenig Platz für Menüpunkte kämpfen.

    Und noch ein verwandter Grund: Wenn die „Wort-Bild-Marke“ dann entworfen und womöglich geschützt wurde, wird sie zum Gesetz. Mein Firmenlogo beinhaltet folgendes im Logo?

    WASSER MARSCH!
    FEUER
    LOESCH
    SERVICE

    Dann möchte ich denjenigen sehen, der sich traut und im Fließtext „‚Wasser marsch!‘-Feuerlöschservice“ schreibt. Man kann von Glück sagen, wenn nicht „WASSER MARSCH! FEUER LÖSCH SERVICE“ auch für die normale Korrespondenz 1:1 in die Corporate-Design-Richtlinien übernommen wird. Und dann hat man für alle Ewigkeit was davon. Immer mit dem Hinweis, man wolle die Marke einheitlich halten, und nicht schwächen.

  15. Quote —
    Opel Astra
    Opel Agila
    Opel Corsa
    Opel Vectra

    Eindeutig: Hier steht ein (korrektes) Leerzeichen, die Betonung liegt auf dem jeweils letzten Teil der Wörter – dem Fahrzeugmodell. —Quote

    Kurze Frage: Warum ist bei Opel Astra das Leerzeichen korrekt?

    1. Falls das keine Fangfrage sein soll, habe ich sie nicht verstanden. Sprich: Der Grund ist ja erklärt. Es geht um Auto-Typbezeichnungen.
      Falls du hingegen dein Astra-Bier gerne mit einem Schuss Opel mischst, müsstest du einen Bindestrich setzen.

      1. Vielen Dank für die schnelle Antwort. Nein, das ist keine Scherzfrage. Um bei Ihrem Beispiel zu bleiben. Wenn jetzt „Bier“ die Produktbezeichnung ist, weil der Hersteller z.B. Bier und Cola anbietet und sich keinen Fantasienamen für sein Produkt ausdenkt, es also einfach Bier nennt, wäre dann Astra Bier nicht korrekt?

        Andere Beispiele wären auch Renault Bank oder Landliebe Fruchtjoghurt.

        1. Da hilft auf jeden Fall die genannte Faustregel mit der Betonung: Ist der Renault Bank ein Auto (wird also auf dem letzten Wort Bank betont), ist die Schreibweise korrekt. Sollte es sich um die firmeneigene Bank von Renault handeln, fehlt ein Bindestrich. Beim „Landliebe Fruchtjoghurt“ ist es ein wenig komplizierter. Das würde mir persönlich nicht negativ auffallen – das kann aber auch schon Abstumpfung sein.
          Eben wegen der Betonung würde ich beim Astra-Bier auch klar für den Bindestrich votieren.

          1. Der Landliebe-Fruchtjoghurt braucht definitiv auch einen Bindestrich. Landliebe ist eine Firmenbezeichnung und keine Bezeichung des Fruchtjoghurts. Fruchtjoghurt Landliebe wäre okay, wenn der Name „Landliebe“ für genau diesen Fruchtjoghurt steht.

  16. Also ich amüsiere mich hier gerade tierisch über diese Seite und eure ganzen Kommentare. Aber mal ganz ehrlich: Bei sovielen Rechtschreibreformen, die vielleicht mal dazu gedacht waren, uns das Leben zu erleichtern und dabei jedoch fatal nach hinten losgegangen sind, ist es ja kein Wunder, dass bald niemand mehr so richtig weiß, wie das mit der Worttrennung (Wort-Trennung?) nochmal war. Irgendwann muss man wohl froh sein, wenn man noch Leute antrifft, die nicht Kat-Ze schreiben. *facepalm*

    1. es gibt bestimmt ein paar Änderungen, die diskussionswürdig bleiben (das mit „sitzen bleiben“ etwa).

      Andere typografische Klamotten machen dagegen einfach Sinn. Etwa wenn ich NUR GROSSBUCHSTABEN VERWENDE (weil ich dann irgendwie laut rüberkommen möchte) oder mitten in einem Satz – nur mal so als Beispiel – so komische Striche setze (erzeugt beim Lesen eine Pause, weil man diese Dinger nicht als Laut ausspricht).
      Oder mal einen Absatz nach einem abgeschlossenen Gedankengang mal zu machen: egal, was es so an Änderungen und Reformen gibt: einige Regeln oder Empfehlungen bleiben bestehen weil sie einfach sinnvoll sind!

    2. Ich verstehe die ganze Aufregung über die Rechtschreibreform(en) nicht. Ich kenne nur eine Rechtschreibung und habe auch nie eine andere in der Schule vermittelt bekommen. Dass bei Fluss und Fuß, Nuss und Ruß (nicht zu verwechseln mit dem Russ) ein Unterschied zwischen ß und ss gemacht wird, ist für mich einfach logisch, da von langem oder kurzem Vokal davor abhängig und somit aussprachebedingt. Dass Schifffahrt mit drei f geschrieben wird ist auch logisch, da es sich um ein zusammengesetztes Substantiv aus Schiff und Fahrt handelt. Warum das F klauen? Schif oder ahrt ist doch falsch. Und sitzen bleiben und sitzenbleiben sind zwei völlig verschiedene Dinge (bzw. das eine resultiert in der Umgangssprache aus dem anderen), genauso wie zur Zeit und zurzeit — ebenfalls unterschiedliche Bedeutungen. Somit in meinen Augen völlig legitim. — Ein kleiner Hinweis: Die Schreibung mit drei f stand schon in einem Duden des 19. Jahrhunderts und ist somit keine neue Erfindung.

      Worttrennung schreibt man auch ohne Bindestrich. Wozu sollte man es mit schreiben? Aber es heißt Joachim-Müller-Straße. Macht für mich auch Sinn. Joachimmüllerstraße jedoch nicht. Oder gar Joachim-Müller Straße — gruselig! Ein Gebäude-Manager kann vielleicht auch ein Gebäudemanager sein, aber kein Gebäude Manager; und ein Top-Manager ist vielleicht ein top Manager, aber kein Top Manager. Auch logisch.

      Über „Willi’s Wurst – Haus“ wollen wir erst gar nicht sprechen. Deppenleerzeichen UND unnötige Trennung (inklusive Gedankenstrich-Bindestrich-Verwechslung) UND Deppenapostroph zusammen sind kaum auszuhalten… 😉

      (Gedankenstriche sind übrigens wundervolle Erfindungen, die mir jedoch leider im alltäglichen Leben ausgestorben erscheinen…)

      Das ist eigentlich das Schöne an der deutschen Sprache: Sie ist logisch und sinnvoll aufgebaut. Nur weiß ich nie wie ich Leuten, die Deutsch als Fremdsprache lernen, erklären soll, warum ein Substantiv nun weiblich, männlich oder sächlich ist.

  17. Vorhin habe ich der Firma memoryking mitgeteilt, dass ich (u.a.) die Deppenleerzeichen in deren Newslettern nicht für verkaufsfördernd halte.
    Als Antwort wurde mir unter erneuter Verwendung von Deppenleerzeichen mitgeteilt, dass man mich aus dem Verteiler gelöscht hätte.
    Ein Tippfehler wurde mir auch noch vorgeworfen.
    Aber sie stehen wenigstens zu ihren Fehlern.
    Und ich kaufe mir einen „Aufputz Infrarot Bewegungsmelder… LED geeignet…“ eben woanders 😉

  18. Tolle Seite, spricht mir aus der Seele.
    Aber wenn man schon hinging, und alles deppenmäßig vereinzelt, warum änderte man „zur Zeit“ dann in „zurzeit“? Das verstehe ich nicht und es liest sich absolut schräg.

    1. Dazu vielleicht zwei leicht verständliche Beispiele: „Zur Zeit von Friedrich Wilhelm…“ und „Zurzeit bin ich krank.“ Dabei steht „zur Zeit“ für einen bestimmten Punkt in der Geschichte und „zurzeit“ steht für „im Moment“ oder „gegenwärtig“.

      „Sitzen bleiben“ und „sitzenbleiben“ hingegen, bzw. auch, haben eine unterschiedliche Bedeutung und sind daher beide legitim, wie ich finde.

  19. Danke hierfür! Ich sehe den fehlenden Bindestrich so oft und rege mich jedes Mal darüber auf. Den Begriff „Deppen-Leerzeichen“ (oder „Deppen Leerzeichen“…?) sehe ich allerdings zum erstem Mal. Super! 🙂

  20. Ganz verrückt wird es, wenn mehrere Deppen-Falschschreibungen aufeinandertreffen. Zum Beispiel durfte ich bei einem meiner Professoren auf zig Seiten folgendes (und noch mehr) lesen: „Flip — Flop — Schaltung“. Da finden sich Deppenleerzeichen in Kombination mit der Bindestrich-Gedankenstrich-Verwechslung.

    Ich habe bereits ausmachen können, wo das herkommt. Ich sehe das nämlich bei vielen meiner Studienkollegen. Sie tippen in Word folgendes ein: „Flip-Flop-Schaltung“. (Was an sich super ist, sie hätten ja auch „Flip-Flop Schaltung“ oder „Flip Flop Schaltung“ schreiben können.) Das wird dann von Word automatisch rot unterkringelt. Beim Rechtsklick gibt es dann keine Verbesserungsvorschläge und man setzt Leerzeichen: „Flip – Flop – Schaltung“ oder „Flip- Flop- Schaltung“. Nun wird es nicht mehr unterkringelt und man ist glücklich. Jedoch ändert Word in diesem Fall gern die Bindestriche zu Gedankenstrichen und es folgt das grausliche: „Flip — Flop — Schaltung“. Wenn ich das dann mitbekomme, weiß ich kaum noch, wie ich mich im Zaum halten soll. Wie kann man denn so blind einer Software vertrauen, sodass Sie ganzen Studentenscharen die Berichte und Abschlussarbeiten versaut? Und wenn ich mit diesen versuche zu argumentieren, dann gibt man mir zu verstehen, dass es ja richtig sein muss, ist ja schließlich ein Textverarbeitungsprogramm…

    1. Ich freue mich, dass es auch noch andere Leute gibt, die das stört. Ich rege mich täglich etliche Male tierisch auf (im Prinzip immer wenn ich etwas lese) und kann darüber leider nicht hinwegsehen. Weil praktisch nirgendwo mehr richtiges Deutsch geschrieben wird. Ausnahme sind hier wohl nur noch Bücher und teilweise Nachrichten. In der Werbung wird sehr viel falsch geschrieben, in Online-Artikeln, in Social Media (ohne Bindestrich ist richtig, da ein Adjektiv mit einem Nomen verbunden wird) sowieso, auf Verpackungen („Zwiebel Lauch Suppe“ etc.) und im Fernsehen. In den meisten Stellenbeschreibungen steht „bewerben auf“ statt „bewerben um“ usw.

      Wenn ich Ihren Text noch korrigieren darf: „Sie“ klein statt groß (häufiger Fehler; wieso nimmt man sich die Zeit es groß zu schreiben und dann aber wenn es gar nicht notwendig, also falsch ist?). Und auch ein häufiger Fehler: Die Verwendung von „diesen“ obwohl auch das gerade eben nicht richtig ist. In Ihrem Satz wäre dann damit Bezug auf die Berichte und Abschlussarbeiten genommen und nicht auf die Studentenscharen.

  21. Eine weitere kleine Grammatik-Syntax-Dümmnis passiert beim verwechseln von Bindestrich und Spiegelstrich. So gibt es die Sätze „Deutsch-immer ein interessantes Schulfach“ oder die „Berlin – Reise“.

    (Korrekt: „“Deutsch – immer ein interessantes Schulfach“ und „Berlin-Reise“, wobei einziges Manko die undeutschen amerkanischen Anführungszeichen sind)

  22. Nun, „Deppen Leer Zeichen“ und „BinnenMajuskel“ sind ja eigentlich eine „Rück Besinnung“ auf alte Schreibweisen im Deutschen. Die Lutherbibel von 1534 verwendet durchgehend Leerzeichen in Nominalkomposita (dann auch noch in minuskeln geschrieben), erst in den ab 1861 erschienenen amtlichen Regelwerken wurden Leerzeichen in Komposita, Binnenmajuskeln und Bindestrich nicht mehr erwähnt, da sich das Zusammenschreiben von Komposita mit Ausnahme der Komposita mit Namen (hier mit Bindestrichen durchgekoppelt) allgemein durchgesetzt hatte.

    Gerade vor ein paar Tagen habe ich eine E-Mail von einer Grundschullehrerin (oder gar Grund Schul Lehrerin?) bekommen, in der in etwa stand: (aus der Erinnerung nachgeschrieben)

    „Guten Tag, Ich unterrichte an einer Grund Schule, und möchte für die Kinder Schul Arbeits Blätter erstellen. Ich habe gelesen dass ihre Computer Schriften frei verwendet werden können, jedoch komme ich mit ihrer Schul Schreib Schrift „Vereinfachte Ausgangs Schrift“ nicht zurecht…“

    Anscheinend sind wir dann wohl in der „Kehrt Wende“

  23. Man muss auch geschrieben Sprache als etwas Lebendiges sehen, die sich in ständiger Veränderung befindet und dabei (hoffentlich) logischen Regeln folgt. Da sich jetzt über „Deppenleerzeichen“ sich zu echauffieren erscheint doch reichlich kleinlich und die Bezeichnung „Deppen-“ als Ausdruck vollkommener Hybris, da diese „Fehler“ nunmal auch sehr häufig Menschen passieren, denen es durchaus nicht an Intelligenz oder Weisheit sonst mangelt. Die Verwendung eben jener ist eher ein sozial akzeptierter Standard geworden, so wie es auch Vielen sonst zu ungelenk erscheint. Es ist eben ein Unterschied zu wissen (oder auch nicht immer) was einem Schulbücher vorgeben und dem auch tatsächlich zu folgen. Derart Rebellion ist nicht erst seit der Einführung der neuen Rechtschreibung zu verzeichnen.

    1. Wichtiger Hinweis, keine Frage! Natürlich verändert sich Sprache und das ist auch eine ganz großartige Sache. Darum geht es hier aber nicht. Wären Leerzeichen in Komposita logisch, wären sie jedem hochwillkommen. Das Problem ist – und das zeigen ja hoffentlich auch die Beispiele auf diesen Seiten: Sie verzerren die Logik, schaffen ungewollt Mehrdeutigkeiten, stiften Verwirrung. Auf die weltweit fast einmalige Möglichkeit zu verzichten, hier durch Bindestriche oder Zusammenschreibung Klarheit zu schaffen, ist einfach nur dumm. Rebellion ist jedem erlaubt, und es darf ja – anders als viele glauben – im Prinzip jeder schreiben, wie er möchte. Er darf sich dann nur nicht wundern, wenn er nicht verstanden oder verspottet wird.

      Bei der Bezeichnung „Deppenleerzeichen“ geht es (analog zum wesentlich bekannteren „Deppenapostroph“) nicht darum, Leute zu diffamieren, die kleine Flüchtigkeitsfehler machen, sondern meistens um „Werke“ von Profis, die durch mehrere Abnahmestufen gehen, beispielsweise in der Werbung. Da gelten einfach bestimmte Kommunikationsregeln, zumindest unter Profis.

      Ich hätte aber noch eine durchaus ernst gemeinte Frage: Wenn Sie das so unangenehm finden, wie und warum sind Sie dann auf diese Seite gelangt? Ich frage, weil es mir natürlich schon ein Anliegen ist, keine falschen Erwartungen zu wecken. Würde mich freuen, wenn Sie mir dabei helfen könnten, hier nachzubessern. Wirklich.

  24. Ich lese gerade Fach Publikationen von Natur Wissen Schafts Didaktikern, die zusammen gesetzte Wörter Grund sätzlich aus ein ander schreiben. Besonders „schön“ ist das, wenn es sich um aus dem Englischen entlehnte Begriffe handelt: So werden in der Biologie Didaktik Beispiels weise „multiple choice Tests“ ein gesetzt und „hands on Aufgaben“ durch geführt, um die Ergebnisse an schließend einer „Varianz Analyse“ zu unterziehen.

    Im Ernst: Solches Geschmiere Sinn erfassend zu lesen, ist praktisch unmöglich. Gibt es denn in den Redaktionen der Fach Zeitschriften denn nie manden mehr, der diesen Schwach Sinn redigiert?

  25. Bezweifele, daß die genannten Gründe das Phänomen hinweichend erklären, wenn auch die sogenannte Rechtschreibreform durch ihre Verhunzung der deutschen Schriftspache dieser Schluderei den Weg bereitet hat.

    Befürchte hier ein allmähliches Abgleiten in den Analphabetismus; mittlerweile soll jeder fünfte Neunklässler dazugehören. Die Leute schreiben nicht nur falsch, sie können das selbst Geschriebene auch nicht lesen. Sonst würden sie viele ihrer Fehler erkennen, daß etwa die Jäger Soße nicht aus Jäg und das Zigeuner Schnitzel nicht aus Zigeun kommen dürfte.

    Übrigens gibt es auch den negativen Deppenleerschritt: Neuerdings liest man „Kölnerstraße“ und „Budapestersalat“.

    1. Wenn die Straße bspw. nach dem Schweizer Dichter, Freiheitskämpfer und Publizisten Johann Rudolf Kölner (1800–1877) benannt ist und der Salat von einer Frau Budapester ersonnen wurde, ist das völlig in Ordnung. Semikolon Bindestrich Klammer zu

      1. Genau, z.B. in Heidelberg gibt es den „Speyerer(s)hof“ (heute eine Fachklinik), und die ist nicht nach dem nahen Speyer benannt, sondern nach Jakob Wilhelm Speyerer (1789-1876).

  26. Jedes Mal, wenn ich sowas in Internet-Foren oder im realen Leben lese, bekomme ich wirklich große Lust, dem Depp bzw. Verursacher des „Deppenleerzeichens“ eine ordentliche Backpfeife zu verpassen… Backpfeifen für Rechtschreib-Pfeifen!

  27. Wollte das ganze auch mal kommentieren. Ich störe mich auch schon lange am Deppen Leer Zeichen 😉
    Ich denke der Grund für die Verwendung liegt darin, dass lange Wörter oft nicht schön aussehen und schlecht zu lesen sind. Das ändert aber nichts daran, dass das nicht richtig ist. Schließlich kann man ja auch Leerzeichen verwenden. Der Grund, dass mich das Thema jetzt gerade beschäftigt ist, dass ich gerade gemerkt habe, dass hier sogar die Rechtschreibprüfung von Word Fehler macht: Beim Wort „Istwertanzeige“ wird als vermeintlich richtige Version „Istwert Anzeige“ vorgeschlagen. Das darf doch nicht wahr sein?!
    Was mich besonders an die Decke treibt, ist übrigens wenn Sachen noch so getrennt werden, dass die Bedeutung keinen Sinn mehr ergibt. Würde man aus „Rechtschreibprüfung“ z.B. „Recht-Schreibprüfung“ (oder „Recht Schreibprüfung“) machen. Denn man schreibprüft ja nicht das Recht sondern prüft die Rechtschreibung. Zugegeben: Bei diesem Wort habe ich das noch nicht festgestellt, aber schon oft in ähnlichen Fällen. Vielleicht heißt es ja dann korrekt: Deppenleer-Zeichen? 😉

  28. Eine tolle Seite, aber, da sie sprachliche Probleme behandelt, sollte sie auch selbst sprachlich einwandfrei sein. Deswegen versuchen Sie bitte auf die falsche Verwendung von „bzw.“ zu verzichten, denn dieses Problem ist noch weiter verbreitet als das Deppenleerzeichen. „Bzw.“ bedeutet AUSSCHLIEẞLICH „und im anderen Fall“ (manchmal auch „respektive“), und NICHT „und“ (Besucher bzw. Besucherinnen), „oder“ (Männer bzw. Frauen), „genauer gesagt“ (Sachsen bzw. Dresden), „mit anderen Worten“ (kleinwüchsig bzw. zwergartig) oder gar „auf Englisch“ (Treffen bzw. Meeting).

    1. Anmerkung der Redaktion: Wir stellen es jedem Benutzer dieser Website frei, „beziehungsweise“ respektive „bzw.“ ausschließlich im dargelegten Sinne zu verwenden. Hier ist also jeweils „respektive“ oder „und im anderen Fall“ gemeint. Im Übrigen weisen wir darauf hin, dass in Ermangelung eines großen -ß- bei Versalienschreibweise immer auf Doppel-S zurückgegriffen werden muss. Es heißt also ausschließlich „AUSSCHLIESSLICH“. Und das Komma nach dem „aber“ im ersten Satz ist zumindest auch diskutabel.

      1. Den Humor auf dieser Seite mag ich sehr. Was sprachliche Ungereimtheiten und Fehler betrifft, ist der Autor genauso bissig und sarkastisch wie ich selbst, wenn ich welche finde. Die Amis nennen solche Leute „Grammar nazis“ – willkommen im Klub!

        PS. Es gibt sehr wohl ein offizielles großes „ß“ und es ist „ẞ“! Mein „AUSSCHLIEẞLICH“ war also richtig geschrieben! Liebe Grüße!

        1. Nach amtlichen Regelungen nicht, ich zitiere den Duden: „ein Zeichen für das große Eszett festgeschrieben: eine wichtige Neuerung, besonders für Buch- und Zeitungsverlage, aber eine, die nicht Bestandteil der amtlichen Rechtschreibung ist. Allerdings darf mündigen Bürgerinnen und Bürgern im Einzelfall getrost die Entscheidung überlassen werden, ob sie das große Eszett etwa für die Schreibung ihres Namens nutzen oder nicht.“

          1. Und es ist seit Ewigkeiten auf der deutschen Tastatur durch die Kombination Alt Gr + Shift + ß erreichbar, also muss man das Symbol nicht von irgendwo kopieren. Faulheitsausreden werden nicht akzeptiert.

  29. Hallo und danke für diese informative und unterhaltsame Seite.

    Wie verhält es sich bei fremdsprachlichen zusammengesetzten Begriffen die sich mittlerweile auch im deutschen Sprachgebrauch etabliert haben?

    Zum Beispiel beim Begriff „corporate design“ aus dem Englischen.

    Beim Duden schreiben sie beide Wörter groß, getrennt von einem Leerzeichen: „Cor­po­rate Design“
    Siehe: http://www.duden.de/rechtschreibung/Corporate_Design

    Obwohl in den Duden-Regeln zur Nutzung des Bindestrichs, Regel 22, zwei vergleichbare Beispiele aufgeführt sind, in welchen mit dem Bindestrich gekoppelt wird. Hier heißt es dann „Desktop-Publishing“ und „Shopping-Center“.
    Siehe: http://www.duden.de/sprachwissen/rechtschreibregeln/bindestrich#K22

    Beim Vergleich mit „Desktop-Publishing“ und „Shopping-Center“ wäre ich nun eigentlich auch von einem „Corporate-Design“ ausgegangen.

    Bei getrennter Schreibweise wäre doch ansonsten ein „corporate Design“ nur konsequent, da „corporate“ in dem Falle als Adjektiv zu werten ist? (corporate = körperschaftlich; sagt der Duden ja selber: http://www.duden.de/rechtschreibung/Corporate_Design)

    Spätestens wenn man nun die Bestandteile seines „Corporate Designs“ zu einem „Corporate Design-Paket“ kombiniert, stellt man sich die Frage, ob man nicht stattdessen doch lieber ein „Corporate-Design-Paket“ zusammenstellen möchte!

    Neben (nahezu allen!) Anderen schreibt z. B. selbst die Bundesregierung „Corporate Design“ konsequent mit Leerzeichen.
    Siehe: https://styleguide.bundesregierung.de/Webs/SG/DE/Homepage/home_node.html

    Was hat es mit dem Leerzeichen bei „Corporate Design“ („Corporate Identity“, „Corporate …“) auf sich? Gibt es hierfür eine grammatikalisch-logische Erklärung oder sind hier gefühlte 99% der Verwender einfach nur auf dem Holzweg?

    Danke und besten Gruß!

    1. Danke für die Recherche.

      Schade, dass darauf keine Reaktionen kamen, war sehr neugierig bezüglich Stellungnahmen und Erläutertungen :/

    2. Ja, hierbei fehlt der Bindestrich, da es sich um ein Nomen mit Ajektiv handelt. Warum dieses dann trotzdem groß geschrieben wird, kann ich nicht eindeutig erklären.

      1. „Corporate Design“ empfinde ich als richtig: „corporate“ ist (wie oben richtig erwähnt) ein Adjektiv, daher kann hier das Leerzeichen stehen. Außerdem liegt hier ein englischer Begriff vor, der dort „corporate design“ geschrieben wird und einfach komplett ins Deutsche übernommen wurde. Doch ist das Gesamte ein feststehender Begriff, dessen Inhalt etwas Substantivisches ist, und aus diesem Grund wird im Deutschen auch der Anfang großgeschrieben.
        Ich frage mich allerdings gerade, wie es bei ähnlichen Begriffen aus drei Wörtern aussähe … – vielleicht sollte man dann doch auf Bindestriche zurückgreifen? Oder besser diese ganze englische „Sache“ original übernehmen (klein geschrieben) und in Anführungszeichen setzen?

  30. Hallo,
    Vor kurzem (mit kleinem„k“, ich habe das so gelernt) habe ich dieses Schild, in schlechem Denglisch, gesehen:

    used ladies fashion & more

    In diesem Laden gibt scheinbar es neben gebrauchten Damen auch Mode und mehr zu kaufen.
    In diesem Fall hat das weniger etwas mit dem Deppen Leer Zeichen zu tun, vielmehr fehlt der ansonsten unnötige Deppenapostroph hinter dem Wort „ladies“

    1. Deine Aussage ist falsch. Es heisst „ladies fashion“ was im Englischen korrekt ist. Zudem weiss ich nicht, wie Du auf „Damen und Mode“ kommst? Zwischen „ladies“ und „fashion“ steht kein Komma, folglich ist diese Aussage einfach falsch. Würde es heissen „used ladies, fashion & more“, wäre Deine Aussage richtig.

      1. Es müsste „ladies‘ fashion“ heißen. Das wollte Karl Ludwig sagen.

        Im Übrigen würde ich darum bitten, einfach ein bisschen freundlich zu den Mitkommentierenden zu sein und die Kommentare der anderen genau durchzulesen.

  31. *Das Hauptproblem ist schlicht die Einführung von Mehrdeutigkeiten, durch weglassen von Spezifizierungen, die dem Leser die Arbeit des faulen Schreibers aufhalsen.*
    Wenn die richtige Bedeutung überhaupt noch ermittelbar ist…

    Derartiges Vieh verdient es schlicht nicht, daß man sich die Mühe macht, überhaupt zuzuhören (/zuzulesen?).
    Das Problem ist, daß man das, wie bei einem Schild mit der Aufschrift „Lesen verboten!“ meist erst hinterher weiß.

    Was da hilft, ist eine *weiße* Liste.
    Also eine Liste, bei der alles blockiert ist, /außer/ es hat sich qualifiziert!

    In der Praxis kann man dazu einfach seinen Freundeskreis gut wählen, und alles andere außen vor lassen.
    Dunbars Nummer ist ein guter Wert für die Anzahl von Personen die dieser Kreis maximal umfassen sollte. Da passen Familie, Arbeitskollegen, Freunde, Beziehung, und alle anderen relevanten Leute problemlos hinein.
    Alle anderen gelten dann erstmal als /nichtexistent/, bis sie sich den Respekt erarbeitet haben.

  32. Ich sauge mir das jetzt auch ganz unwissenschaftlich aus dem Finger, aber ich sehe noch einen viel einfacheren Grund: Die Leute haben früher auch nicht besser geschrieben, nur ist das ist damals halt nicht so aufgefallen, weil noch nicht Krethi und Plethi einen PC mit Farbdrucker (oder Internet-Zugang) hatten. Wenn man früher etwas veröffentlichen wollte, dann übergab man den Text einem ausgebildeten professionellen Typographen, der ihn dann nach allen Regeln der Schwarzen Kunst setzte und im Idealfall danach noch von einem ausgebildeten professionellen Korrektor korrekturlesen liess. Heute hingegen „gestaltet“ der Verkäufer-Azubi das Plakat (ist schneller und billiger), und entsprechend fällt dann halt nicht nur die Rechtschreibung, sondern auch die Typografie und die Gestaltung aus.

    Übrigens: Mindestens so Schlimm wie die Deppenleerzeichen sind die verkehrten Apostrophe, die Word automatisch einsetzt und frecherweise „typografisch“ nennt.

    (Und jetzt noch zu etwas ganz anderem: Wäre es nicht sinnvoll, die Kommentare in umgekehrt-chronologischer Reihenfolge zu listen?)

  33. Der fiktive Spanier Raúl García Alvarez wanderte einst in eine fiktive schwäbische Universitätsstadt ein. Nach dreißig arbeitsreichen Jahren verschied der brave Spanier und hinterließ der ansässigen Universität sein beträchtliches Vermögen. Aus Dankbarkeit gegenüber dem großzügigen Spender wurde nun die Universität nach ihm benannt. Wie ist nun die fiktive richtige Schreibweise?
    Raúl-García-Alvarez-Universität verbietet sich, da ja der spanische Doppelname immer ohne Bindestrich zu schreiben ist.
    Zu den immer wieder zitierten Duden Regeln: Wer mal so richtig Spaß haben will benutze doch mal die Duden „Rechtschreibprüfung Online Betaversion“ (Dies ist die vom Duden selbst benutzte Schreibweise.) Immer wieder eine Quelle der Erheiterung. Die Erkennung von Haupt- und Nebensatz ist eher zufällig, die Empfehlung zur Getrennt-/Auseinanderschreibung oftmals sinnentstellend.
    (Ich weigere mich ‚Sinn entstellend‘ zu schreiben; bestenfalls ginge noch ‚den Sinn entstellend‘, ist aber sprachlich schwerfällig wie eine Planierraupe im Schrebergarten.

      1. [Anmerkung der Redaktion: Kommmentar wurde gelöscht. Wir wollen hier eine sachliche, gerne humoristische Auseindersetzung. Bitte beleidigen Sie keine anderen User oder den Blogbetreiber!]

      2. Falsch. Die richtige Schreibweise wäre Raúl García Alvarez-Universität. Der Bindestrich gehört nur zwischen den Namen und die Universität. Ihr schreibt ja Eure Namen auch ohne Bindestrich? Wenn ich Peter Muster hiesse und eine Strasse nach mir benannt würde, würde diese Peter Muster-Strasse und nicht Peter-Muster-Strasse heissen. Schliesslich schreibe ich meinen Namen ja auch Peter Muster und nicht Peter-Muster…

          1. Ich komme aus der Schweiz und ja, wir haben teils eine etwas andere Schreibweise. Nichtsdestotrotz ist Wikipedia ein Garant für Richtigkeit. Schliesslich kann ein jeder dort irgendeinen Schrott reinschreiben. Sieht man ja teils an der katastrophalen Grammatik. Namen werden ohne Bindestrich geschrieben, deshalb werden bei Anschriften (Gebäude, Strassen, Plätze) auch nur Bindestriche zwischen dem Namen und der örtlichen Begebenheit geschrieben. So z.B. der Karl Barth-Platz oder die General Guisan-Strasse.

        1. Da muss ich Sie enttäuschen, Herr Muster, und Titus Gast recht geben. Sowohl bei der Universität als auch beim Straßennamen gehören Bindestriche zur richtigen Schreibweise. Ich ärgere mich über die ausufernde Falschschreibung, die häufig den Lesefluss unterbricht. Ich habe mich mit der Thematik vor einigen Monaten ebenfalls in einem Blogbeitrag auseinandergesetzt: https://www.zeilenabstand.net/das-deppenleerzeichen-folgt-dem-deppenapostroph/

          1. Es heißt nach den Regeln der deutschen Sprache (zumindest in der in Deutschland angewendeten Variante) „Robert-Koch-Institut“.

          2. nur dann, wenn es ein Institut für das Kochen ist – aber was hat dann das „Robert“ ohne Konjunktion oder Präposition davor zu suchen?

          3. Hallo, Titus,
            da hast Du meine Antwort falsch interpretiert: Sie bezog sich auf den Kommentar, unter dem das „Antworten“ ermöglicht wird, nämlich den von Pauli (17.5.18, 15:06), und sollte deinen bestärkend ergänzen – das Ganze andersherum beleuchten!
            (Leider sind Antworten auf / Kommentare zu Antworten, die dann weiter eingerückt würden, ja nicht möglich, und so konnte man das wohl nicht eindeutig erkennen.)

          4. Ah, jetzt hab ich’s auch verstanden. 😉 In der Tat: Ein „Robert Koch-Institut“ wäre eine Einrichtung zum Kochen namens Robert, aber kein Institut, das nach Robert Koch benannt ist.

  34. „In jedem Fall liegt bei Auseinanderbeschreibung die Betonung liegt auf dem letzten Wort, welches eine Ergänzung zum ersten ist (der „Peugeot Partner“ ist ein Typ Auto der Marke Peugeot).“

    Bitte diesen Absatz, sollte er nicht ironisch gemeint sein, folgendermaßen korrigeren:

    In jedem Fall liegt bei Auseinanderschreibung die Betonung auf dem letzten Wort, welches eine Ergänzung zum ersten ist (der „Peugeot Partner“ ist ein Typ Auto der Marke Peugeot).

    1. Das dies ein Eigenname ist, dürfte dies meiner Ansicht nach korrekt sein. Ich sehe so etwas im Kulturbereich recht häufig. Das eine Museum schreibt sich mit Bindestrich, das andere nicht. Letzteres hat einen erheblichen Vorteil im Design, vor allem in Printmedien. Ich halte es für legitim, mit den Möglichkeiten der deutschen Rechtschreibung zu spielen, nur muss man verstehen, warum die Orthografie manches zulässt und anderes nicht. Und es muss stringent angewandt werden.

  35. „KNORR FEINSCHMECKER SUPPEN
    KNORR FEINSCHMECKER CHAMPIGNONCREME SUPPE
    Hier schlägt das Herz jedes Pilz-Liebhabers höher. Diese Champignoncremesuppe schmeckt nach mehr.“

    Von der Knorr-Website. Da geht alles.

  36. Wenn ichv ersuche anderen diese Regeln zu vermitteln fällt oft bei folgendem Versprechen der Groschen: „Ein Jahr ohne Grund Gebühr.“ Würdet ihr unterschrieben? 😉

  37. ZItat: „Natürlich könnte ich auch einen Bindestrich verwenden und so die Bedürfnissen meiner Rechtschreibkorrektur und die amtlichen Rechtschreibregeln gleichermaßen berücksichtigen.“

    Entweder: „… und so die Bedüfnisse … berücksichtigen.“
    Oder: „… und so den Bedürfnissen … gerecht werden.“

  38. Hallo, vielen Dank für diese tolle Webseite! Kann mir bitte jemand erklären wie eine Firma richtig geschrieben wird, zum Beispiel:
    1. Kopp Verlag e.K.
    2. Raiffeisen Informatik GmbH & Co KG
    3. Atos IT Solutions and Services
    4. Fiducia IT
    sind diese Namen alle falsch geschrieben? Besonders das Schema „XY IT“ sehe ich oft, ist das richtig geschrieben oder kommt da ein Bindestrich dazwischen?

    Beste Grüße
    Thorsten

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