Die Schwestern von William

Haben Serena und Venus Williams einen geheimen Bruder namens William? Oder sind sie heimlich mit Prinz William verwandt?

Wer ist eigentlich dieser William? Prinz William? Will.i.am? Oder haben Venus und Serena Williams einfach noch einen Bruder namens William? Man weiß es nicht so genau. Mit einem Bindestrich wäre das nicht passiert.

Screenshot: Manfred Neuss / Text: Titus Gast

Jetzt macht auch noch der Duden mit

Duden Zwerge (Screenshot Pressemitteilung)

Auch der Duden haut gern einmal zuviel auf die Leertaste, bietet jedoch auf E-Mail-Anfrage zumindest eine Erklärung dafür, welche die Sache nicht wirklich besser macht:

„Bei den Titeln “Duden Zwerge” handelt es sich um den Eigennamen einer Marke der als solcher nicht von der Rechtschreibregelung betroffen ist (Eigennamen sind generell von der gesetzlichen Regelung ausgenommen). Auf den Bindestrich wurde bei der Namensgebung aus gestalterischen Gründen bewusst verzichtet (das Logo der Duden Zwerge, das auf allen Büchern auftaucht, sähe mit Bindestrich eher seltsam aus).“

Dummerweise fehlt der Bindestrich eben nicht nur in den Logos, sondern im Text selbst. Sieht auch „eher seltsam aus“. Zumindest fühlt sich der Depp dann in der Verwendung seiner Leerzeichen bestärkt und gewöhnt sich dran. Denn wenn es sogar der Duden so macht, wird’s sicher richtig sein…

Text und Screenshot: Andreas K.

Was macht Silvio Berlusconi mit Frau Nachfolge?

Berlusconi und Benedikt NachfolgeKlar, in Bayern gehen die Uhren bekanntlich ein bisschen anders. Dass dort allerdings kleine, wehrlose Mädchen Männernamen bekommen, ist doch ein bisschen sehr eigenwillig. Wobei diese Entwicklung schon ein paar Jahre anzudauern scheint, denn sonst könnt sich ja nicht heute Herr Berlusconi für Frau Nachfolge interessieren.

Deppenleerzeichen.de-Leser Alex A. hat uns dieses Bildschirmfoto aus der Süddeutschen Zeitung geschickt und schreibt dazu: „Kennen Sie Frau Benedikt Nachfolge? Und was hat Silvio Berlusconi mit ihr zu tun? Überhaupt, wer nennt seine Tochter Benedikt?“

Fragen über Fragen. Nun möchte man bei Herrn Berlusconi in Frauensachen natürlich grundsätzlich erst mal gar nichts ausschließen und die arme Frau Nachfolge kann nun mal nichts für ihren Vornamen – wenn schon, dann müssten wir ihre Eltern dafür belangen. Dass aber die Süddeutsche so viel Lokalkolorit in ihren Texten unterbringt, dass sie Frau Nachfolge mit dem bestimmten Artikel einleitet, das geht wirklich zu weit.

Nachtrag, 13.2.2013, 9:57 Uhr: Ups, das ging schnell… Die SZ hat nach einem Tweet meinerseits inzwischen einen Bindestrich ergänzt und dem Satz damit Sinn verliehen. Und es gab auch noch ein Dankeschön für den Hinweis. Das ist mal vorbildlich und professionell.

Erzherzog im Sonderangebot!

SpOn versteigert den „Erzherzog Joseph Diamant“

Über einen besonderen Fall von Menschenhandel informierte uns kürzlich ein aufmerksamer Deppenleerzeichen.de-Leser – laut Spiegel Online wurde ein veritabler Erzherzog namens Joseph Diamant versteigert. Leser Ingo B. schreibt dazu: „Ich kenne den armen Mann zwar nicht, aber Joseph Diamant, seines Zeichens Erzherzog, wird für einen erwarteten Preis von mindestens 15 Millionen Dollar versteigert. Dass Menschenhandel illegal ist, scheint den Spiegel leider nicht zu interessieren.“ Wie dem auch sei, 15 Millionen Dollar sind jedenfalls kein Preis für einen echten Erzherzog. Einen Haken hat das Schnäppchen allerdings: Der Nachname des Herrn („Diamant“) ist etwas unüblich für einen echten Erzherzog. Hier könnte man für den Preis eigentlich schon ein gediegenes „von und zu“ erwarten. Aber irgendwo muss man halt sparen.

Wie war noch gleich der Name? Merken?

Namen sind Schall und Rauch. Man muss sich auch nicht jeden merken. Man könnte sich aber merken, wie man das Namenmerken schreiben möchte. Doch das wäre langweilig. Viel lustiger ist es doch, den Leser ein wenig zum Nachdenken anzuregen, ja ihn regelrecht zum Grübeln zu bringen, wie es seit einiger Zeit Spiegel Online in einem Artikel über den „Weltmeister im Namenmerken“ hartnäckig versucht. Denn nur wenige Zeilen später ist davon die Rede, dass jemand den „Weltrekordhalter im Namen merken“ möge. Oder so. Ob das jemand merkt?

Aber selbstverständlich! Deppenleerzeichen.de-Leser Dr. Jürgen E. machte uns auf diese Ungereimtheit aufmerksam. Nicht nur er fragt sich nun: „Offen bleibt die Frage, wie der vollständige Name desjenigen lautet, der das Wort ,Weltrekordhalter‘ in seinem Namen trägt, und wieso ich mir das merken soll.” Eine spannende Frage an jedweden Gedächtnisweltmeister wäre auch, wie man sich Rechtschreibregeln merken könnte. Aber auch diese Frage blieb in diesem Artikel unbeantwortet. Vielleicht, weil sie sich niemand merken kann. Wie war noch gleich die Frage?

Mau. Sehr mau.

imageNatürlich sollte man von Drei- bis Sechsjährigen nicht erwarten, perfekt lesen und schreiben zu können, womöglich inklusive aller Details der Getrennt- und Zusammenschreibung. Hingegen darf man von Textern und Gestaltern verlangen, die Verpackung ihrer Produkte der Zielgruppe anzupassen. Manchmal geht diese Anpassung besonders weit. Möglicherweise ging der Gestaltung dieser Schachtel folgender Dialog voraus:

„Hey, wie schreibt man denn Mau-Mau?“
„Keine Ahnung. Zweimal Mau hintereinander?“
„Und wenn noch ein Knopf dazu kommt?“
„Egal. Schreib den Knopf einfach irgendwie davor! Unsere Kunden können’s doch eh nicht lesen.“

Dass sich möglicherweise des Deutschen mächtige Eltern daran stören könnten, ist ja auch egal, schließlich zählen sie nicht zur Zielgruppe des Spiels (3-6). Nun könnte es natürlich auch sein, dass die Packung einen Knopf, ein Mau und noch ein Mau enthält. Dann – und nur dann – wäre die Beschriftung halbwegs korrekt.

Aber möglicherweise ist all das nur maue Theorie.