25 Gedanken zu „Sinnlos.“

  1. Oh, Gnade! Bei solchen Blättern für die jetzt Studierenden, die ja doch später eine gewisse gesellschaftliche Elite bilden sollten, wundert mich gar nichts mehr…

    Aber immerhin, die Deppen Leer Zeichen wurden noch nicht konsequent verwendet. Sonst hätte dort auch „Zum Vorzug Preis für Studier Ende“ gestanden…

  2. Hat damit leider überhaupt nichts zu tun, aber ich frage mich gerade ob es Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge oder Landkreis Sächsische-Schweiz-Osterzgebirge heißen müsste…..

  3. Bei uns in Braunschweig hängen seit längerer Zeit Plakate mit der Aufschrift „Wilhelm Raabe Literatur Preis“ aus. Literatur hat auch nicht mehr viel mit Rechtschreibung am Hut. Das gibt es auch selbst vom Brock Haus Verlag zu berichten: irgendein Kinder Brock Haus. Und … und … und …

    PS: Schön, dass diese Site wieder aktiviert wurde!

  4. Ich arbeite in meinem aktuellen Job (als Psychologe in der Bildungsforschung) viel mit Lehrern zusammen und stelle leider immer wieder fest, dass die Menschen, die unseren Kindern Bildung vermitteln sollen, selbst nicht in der Lage sind, fehlerfreie deutsche Texte zu verfassen. Das „Deppen Leer Zeichen“ und der Deppenapostroph sind dabei die häufigsten Fehler. Auch im Gebrauch der vier Fälle sind viele Lehrer unsicher (ich sage nur „der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“).

    Beim Kommentieren dieser Fehler verweise ich dann immer auf Deine Seite – in der Hoffnung, dass es vielleicht doch irgendwas bewirkt 🙂

  5. In meinen Augen sind das hier einfach nur zwei separate Überschriften. Daher auch die unterschiedlichen Schriftgrößen.
    Vermutlich ist „Unterricht“ der Name der Buchreihe, und „Deutsch“ ist der Titel dieses Bandes.

  6. @ Heinz Ketchup,

    dann müsste es besser „UNTERRICHT DEUTSCH“ lauten. Die Schriftgrößen hätte ich dann übrigens genau entgegengesetz gewählt. Oder ist es die Reihe „DEUTSCH“ mit dem Thema „UNTERRICHT“?

    Aber wenn man doch schon weiß, wo das Teil gesichtet wurde – und wie die sich selbst schreiben – sollten alle Klar Heiten rest los beseitigt sein.

  7. Rechtschreibungsunwillige werbetreibende anzugveredelte Heißluftgebläse verbreiten ja gerne, daß die Marke des goldenen Kalbs geschützt werden müsse durch das Alleinstellungsmerkmal des Deppenleerzeichens. Weiterhin führen diese Häretiker an, daß der kreative Umgang mit Sprache begrüßenswert sei und von der Lebendigkeit des Deutschen zeuge.
    Mir scheinen diese modernen Menschen lästigen Infanten zu gleichen, die in der Entwicklung ihrer sozialen Grundfertigkeiten im Dreijährigenstadium steckengeblieben sind und nun wie kleine dämonische Arschkinder, die auf den Teppich geschissen haben, den Ärger der Mitmenschen über ihr nerviges asoziales Verhalten ignorieren.

    Zur westlichen Gesellschaftsfähigkeit gehören einige Grundfertigkeiten, z.B. Essen mit Messer und Gabel, differenzierte Ausdrucksfähigkeit in Worten und im Geschriebenen, emotionale Beherrschung in der Öffentlichkeit, Kritiklernen, Standhaftigkeit gegen Meinungs-Strohfeuer.
    Mir dünkt, daß diese Eigenschaften bald zugunsten von Chinesisch auf Grundschulniveau oder betriebswirtschaftlichem Denken in der Altenpflege komplett aufgegeben werden. Eine schöne neue nasebohrende Welt ist das, die da gerade entsteht. Brecht Euch aber nicht die Finger, ihr Fliegenhirne! Denn dumm lebt man gefährlicher.

  8. Hallo,
    wie wäre es denn mit einer eigenen Kategorie Deppenhochschulen oder „Deppen Hochschulen“?

    Am 1. April 2009 reiht sich ein weiteres Glied in diese Kette ein:
    Die „Technische Fachhochschule Berlin“ wird umbenannt in „Beuth Hochschule für Technik Berlin“ auch wenn sie nicht mit der „Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover“ konkurieren kann.
    „Die Beuth Hochschule für Technik Berlin (komplett ohne Bindestrich!) wird die Internetadresse http://www.beuth-hochschule.de haben. Aber bis es am 1. April soweit ist, gibt es noch viel zu tun.“ (Quelle: http://www.tfh-berlin.de/beuth/ vom 30.01.2009) – Der Hinweis in der Klammer läßt vermuten, dass die Deppenleerzeichenbefürworter dort gewonnen haben.

  9. Kann bitte endlich ein Bundesminister für Ortographie (vorzugsweise die Deutsche) vereidet werden, um solchen Schund zu verhindern? Ich möchte gar nicht davon anfangen, dass sich in diesem Land über das schlechte Abschneiden der Schüler in den allgemein bekannten Bildungstests beschwert wird…

  10. Na ja, ich finde das Beispiel suboptimal. Es ist schon lange ein gestalterisches Stilmittel, auf Plakaten die Überschrift, besteht sie aus einem Wort, über zwei Zeilen zu verteilen, um die Schrift größer zu bekommen, ohne das als Getrenntschreibung zu meinen. Ich kenne das mindestens seit den Achtzigern. Klar, streng genommen fehlt der Trennstrich, aber ein typisches Deppenleerzeichen ist das trotzdem nicht.

  11. Zum Thema „Studierende“ möchte ich Max Goldt zitieren:

    „Wie lächerlich der Begriff Studierende ist, wird deutlich, wenn man ihn mit einem Partizip Präsens verbindet. Man kann nicht sagen: In der Kneipe sitzen biertrinkende Studierende. Oder nach einem Massaker an einer Universität: Die Bevölkerung beweint die sterbenden Studierenden. Niemand kann gleichzeitig sterben und studieren.“

  12. An der Universität Stuttgart gabs ein ähnliches Verbrechen. Ein Plakat eines Unternehmens, das Deutschkurse anbietet – gepflastert mit Deppenleerzeichen und Schreibfehlern. Von einem fürchterlichen Stil des Plakats möchte ich da noch gar nicht sprechen.
    Traurigerweise enthält sogar das Logo dieser Firma ein Deppenleerzeichen. Eine eMail meinerseits gab es, eine Antwort kam nie zurück.

    Manche wollen einfach doof bleiben – oder sind es gar mit Absicht. Wer nur Senf lehrt, der muss sich ja weniger anstrengen.

  13. Vielleicht ist unsere Orthographie – wenn schon nicht der Wortschatz – doch noch zu retten. Die Lage ist hoffnungslos aber nicht ernst!

  14. @ Mahl Zahn:

    Falsch. Heutzutage ist „Studierende“ das politisch korrekte Wort. Bei mir auf dem Ausweis steht „Studierendenausweis“. Das wurde eingeführt, damit sich die Frauen nicht diskriminiert fühlen, weil das Wort „Student“ ja rein männlich ist und man ja damit nur den männlichen Teil der Universitätsbesucher ansprechen würde. Außerdem würde es sonst komisch aussehen bzw. gar nicht umsetzbar sein, wenn man dann noch irgendwie „Studentin“ mit draufklatschen würde – „Studentinnenausweis“. Oh Gott. Diese zwanghafte Bildung des Femininums bei den ganzen Begriffen ist für mich auch so ne Sache, die man abschaffen müsste. Weil man das Geschlecht eines Studenten oder Schülers ja aus dem Kontext erkennt. Aber das ist wieder ne ganz andere Sache….

    Für den Erhalt des generischen Maskulinums!

    Und das sage ich als Frau ;-).

  15. Das mit den Studierenden ist noch ein weiteres ärgerliches Sprachphänomen: Die Folgen des Sprachfeminismus. Ich bin absolut für jede Art von Gleichberechtigung – Sprachfeminismus tut allerdings absolut nichts für die Gleichberechtigung der Geschlechter, sondern verkorkst einfach nur die Sprache und lässt unsprechbare Schriftkonstrukte aus zerhackten Wörtern mit Schrägstrichen, Bindestrichen und Klammern oder gar mit großen Buchstaben oder Unterstrichen mitten im Wort entstehen. Da könnte man etwas in 3 Zeilen ausdrücken, muss dann aber 3 einhalb Zeilen schreiben und davon 6 sprechen. Und das alles, weil eine handvoll Leute Genus und Sexus gleichsetzt und alle da hinterherlaufen, um nicht in den Verdacht zu geraten, ein(e) Sexist_In zu sein. Da ist dieses Unwort Studierende noch die erträglichere Alternative zum/zur Student(en)/-in. Aber würde alles diesem Beispiel folgen, gäbe es in Zukunft nur noch Berufsbezeichnungen wie Lehrende, Frisierende, Backende, Mediengestaltende, Altenpflegende … Da schüttelt es mich schon ein wenig.

  16. „Deutsch Unterricht“ an der Uni ist wirklich ein Hammer! Das Schlimme ist ja, die meisten Leute WOLLEN es überhaupt nicht richtig machen. „Wenn Du sonst keine Sorgen hast“ heißt es, wenn man mal auf solche Schnitzer hinweist.

  17. Hm, ich finde, dass es sich eher um ein gestalterisches Mittel handelt. In Werbeschriftzügen finde ich die Leerzeichen meist vertretbar.

  18. Besonders schön finde ich ja auch die vermeintlich „Gender-gerechte“ Formulierung „Studierende“ statt Studentinnen und Studenten. Der Partizip wird hier gerne als Königsweg angesehen, auch weil die Formulierung viel kürzer ist. Aber ein Lesender ist z.B. nun einmal etwas anderes als ein Leser.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert