Mein kostenloser Axel Springer

Mein kostenloser Axel SpringerIch bin begeistert. Auf einer der letzten Ausgaben der „TV Digital“ prangte dieser wunderbare Spruch: „Ihr kostenloser Axel Springer“. Und damit ich den auch möglichst schnell erhalte, hat man eigens dafür eine kostenlose Hotline eingerichtet, die 24 Stunden besetzt ist – für Fragen und Anregungen.

Gut – dem mündigen Bürger fallen sicher sofort tausende von Fragen ein, die man bei dieser Hotline stellen könnte. Ob die allerdings beantwortet werden?

Das Eva Herman

Das Eva HermanZur Buchmesse in Frankfurt sind viele Bücher von Promis erschienen. Auch Eva Hermans Buch ist darunter. Und nicht nur Frauenrechtler wettern gegen das Buch: Auch der Buchdeckel, wahrscheinlich gestaltet vom Pendo-Verlag, verdient Kritik. „Das Eva Prinzip“? Ach ja, das hatte ich ja ganz vergessen. Neuerdings scheint es ja Mode zu sein, einfach mal einen Bindestrich zu vergessen. Der Pressetext zum Buch besagt: „Eva Herman plädiert für eine Rückkehr zur traditionellen Wahrnehmung der Geschlechter“. Ich empfehle dem Verlag dagegen eine Rückkehr zur traditionellen Wahrnehmung der Rechtschreibung.

Nicht weise von heise

Schade: Das Verlagsunternehmen, das eine der von mir regelmäßig konsumierten Zeitschriften herausgibt, hat unlängst seine Firmenbezeichnung geändert. Nun lese ich die hervorragende „c’t“ zwar immer noch, ärgere mich aber jedes Mal über den Verlag.

Gleichartige Satzteile?

Nicht weise von heiseHaben wir nicht in der Schule gelernt, dass gleichartige Satzteile bei einer Aneinanderreihung durch Kommata getrennt werden müssen? Das scheint hier jemand vergessen zu haben. Korrekt wäre „Heise, Medien, Gruppe“. Sofern das nicht erwünscht ist, könnte man auch wahlweise zur korrekten deutschen Rechtschreibung zurückkehren: „Heise-Mediengruppe“.

Noch mehr Sprach-Vergewaltiger

Nicht weise von heiseIn genau dieser Firmengruppe tummeln sich weitere Verlage, die die Rechtschreibung missachten. Wieso nur nennt man die Verlage nicht „Hinstorff-Verlag“, „Heise-Zeitschriftenverlag“ und „Heise-Adressbuchverlag“? Womöglich, weil es den Regeln der deutschen Rechtschreibung entspricht und man das auf keinen Fall möchte?

Kommentar: Heise ist nicht die einzige Verlagsgruppe, die sich gnadenlos über die Rechtschreibung hinwegsetzt (siehe auch Data Becker und „Ruhr Nachrichten“). Doppelt verwerflich: Gerade Verlage sollten darauf bedacht sein, die Rechtschreibung einzuhalten. Denn wenn schon Verlage keinen Pfifferling dafür geben, fehlerfrei zu schreiben – wer dann?

Kommentar von heise:

Vielen Dank für Ihre E-Mail und Ihren Hinweis bezüglich der Firmennamen in unserer Verlagsgruppe. Leerzeichen und Koppelungen sind auch innerhalb unserer Verlagsgruppe immer wieder Anlass für Diskussionen. Ich stimme völlig mit Ihnen überein, dass man Bindestriche nicht einfach durch Leerzeichen ersetzen sollte. Dennoch bin ich – auch ganz persönlich – der Meinung, dass Eigennamen, sowohl von Firmen als auch von Personen, nicht den allgemeinen Regeln der Rechtschreibung unterliegen. Das mag historische Gründe haben (zum Beispiel „oe“ statt „ö“ in meinem Nachnamen) oder kreative wie bei „DasÖrtliche“ oder „Heise Medien Gruppe“. Rechtschreibfehler in Eigennamen zu suchen, halte ich wirklich für müßig. Oder wie schreibt man Meier richtig? Meyer, Maier, Mayer, Mayr, Mair…?

Kommentar zum Kommentar:

Auf den ersten Blick eine wirklich einleuchtende Erklärung. Auf den zweiten Blick allerdings nicht mehr. Der Duden schreibt in Regel 95: „Bildet ein Familien- oder Personenname zusammen mit einem Substantiv eine geläufige Bezeichnung, so schreibt man zusammen.“ – ganz korrekt wäre also eigentlich „Heisemediengruppe“. Da das kaum noch lesbar ist, darf man Bindestriche setzen: „Heise-Mediengruppe“.

Entgegen Ihrer Meinung handelt es sich bei „Heise Medien Gruppe“ nicht um einen Eigennamen, sondern um einen Namen zusammen mit einer geläufigen Bezeichnung. Nicht nur als Verlag, der eine besondere Verantwortung der deutschen Rechtschreibung gegenüber hat, haben Sie sich hier an Regel 95 zu halten.

Data Becker

Gerade unter Computer-Nutzern scheint sich die Leerzeichen-Krankheit besonders schnell auszubreiten. Kein Wunder, meint man da schnell, man liest ja so viel falsches im Internet. Doch anscheinend gibt es noch eine sehr bekannte Ursache, die sich mit auffällig häufigen Rechtschreibfehlern hervortut: Data Becker.

Bindestrich Genie

Data BeckerEin Schach-Genie würde mit Sicherheit hier keinen Bindestrich vergessen. Schach-Genies sind meistens intelligente Menschen. Empfehlung an Data Becker: einfach mal eine Software mit dem Namen „Rechtschreib-Genie“ veröffentlichen und auch benutzen.

Bindestrich Optimierer

Data BeckerPrima. Nun, da wir die Fotos zu optimieren versuchen, dreschen wir am besten gleich noch ein wenig auf die deutsche Rechtschreibung ein. Wenn die Fotos mit dieser Software so optimiert werden wie die Rechtschreibung, dann werden wahrscheinlich wahllos Farben aus den Bildern entfernt. Stört ja nicht.

Bindestrich Sparkpaket

Data BeckerWenig überraschend: Offensichtlich sollen hier nicht nur Steuern gespart werden, sondern auch Bindestriche. Und die Rechtschreibung hat man sich auch gleich gespart. Zusätzlich wurde auch noch Druckerschwärze durch den fehlenden Bindestrich gespart. Schöne Idee.

Bindestrich Druckerei

Data BeckerDie Druckerei-Serie von Data Becker hat es in sich: Fast alle Druckereien werden falsch geschrieben. Möglicher Grund: Die Drucker bei Data Becker kennen keinen Bindestrich und können die Titel dieser Pakete daher nicht richtig drucken. Oder aber: Mit diesen Software-Paketen werden automatisch alle korrekten Bindestriche entfernt.

Download Bindestrich

Data BeckerSehr schön: Einen Turbo hat man sich bei Data Becker schon mal runtergeladen. Für die nächste Auflage empfehle ich, doch noch einen Bindestrich herunterzuladen und ihn im Titel an der korrekten Stelle einzusetzen. Vielen Dank.

Bindestrich verrutscht

Data BeckerAnscheinend haben die oben gezeigten Bindestrich-Katastrophen noch nicht gereicht. Hier ist er ganz gewitzt verrutscht und verursacht damit gleich zwei Fehler. „PC-Universal“? Ein PC-Universum könnte ich mir vielleicht noch vorstellen, aber ein PC-Universal? Und das „Reinigungs Set“? Empfehlung an Data Becker: Bindestrich zwischen PC und Universal einfach verschieben und zwischen Reinigungs und Set setzen. Schon ist alles in bester Ordnung.

Schnell falsch schreiben

Data BeckerWas zu viel ist, ist definitiv zu viel. Gleich einen ganzen Reihentitel dermaߟen grauenvoll falsch zu nennen, ist ein Armutszeugnis für eine Firma, die sich „Verlag“ nennt. Als solcher sollte man eigentlich Wert auf korrekte Rechtschreibung legen. Kommentar: schnell Anleitung lesen und korrigieren in „Schnellanleitung“ (so, wie es früher einmal hieߟ). Dabei wäre es nett, wenn der Bindestrich zwischen W und LAN dann ebenfalls gelöscht werden könnte – denn es heiߟt nicht „Wireless-Local“.

Die schlechtesten Fehler

Data BeckerEin verwirrender Name. Nach dem vollkommen unverständlichen Buchtitel „Die besten Internet“ folgt noch das Wort „Adressen“. Eigentlich war ich der Meinung, dass es nur ein Internet gibt. Ach so, Entschuldigung – da fehlt ja nur ein Bindestrich. Wieso sollte man auch „Internet-Adressen“ schreiben?

Mogelpackung

Data BeckerRechenaufgabe: Was ergibt 10 mal 15? Nein, nicht 150. Sondern 40. Denn in dieser Packung, die groߟ und fett „10 mal 15 Fotos“ ankündigt, sind nicht 150 Fotos, sondern nur 40. Das, meine Damen und Herren von Data Becker, ist schlicht Betrug. Erst mit dem Bindestrich an der richtigen Stelle wird ein Schuh daraus. Empfehlung an alle Käufer: die fehlenden 110 Fotos reklamieren.

Abschlieߟender Kommentar: Eine Firma, die sich „Verlag“ nennt, sollte das nicht machen, weil sie all ihre Bindestriche verlegt hat (und anscheinend nicht wiederfinden kann). Lesen soll bilden, nicht verdummen. Ich kann nur inständig darum bitten, die Lektoren bei Data Becker auch über die Buch- und Reihentitel lesen zu lassen!

Kommentar von Data Becker:
Data Becker scheint sich nicht daran zu stören, sich zwar „Verlag“ zu nennen, trotzdem aber nicht nur Produkte, sondern sogar ganze Reihentitel haarsträubend falsch zu schreiben. Den ersten Kommentar fragte ich an am 14.06.2004, und als danach weitere Produkte erschiedenen, die hanebüchen betitelt waren, folgten weitere Anfragen. Ergebnis: Bislang leider keines. Data Becker weigert sich weiterhin, gültige Rechtschreibregeln anzuerkennen.
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Dort Munder Tages Zeitung

Wo soll das eigentlich noch hinführen? Sind es nicht diejenigen, die täglich Texte schreiben und uns in ihren Zeitungen präsentieren, die eigentlich dafür sorgen sollten, dass die korrekte Sprache gewahrt wird?

Verlags Haus

Dortmunder TageszeitungAuf dem Bild zu sehen: Das Bild eines Verlagshauses in Dortmund. Gerade die Menschen, die die Sprache eigentlich pflegen sollten, schreiben allerdings schon den Titel ihrer Zeitung falsch: „Ruhr Nachrichten“. Da kann man nicht mal mehr einen Bindestrich setzen, sondern das gehört zusammen: Ruhrnachrichten. Thorsten Niedzwetzki schreibt dazu: „Die in Dortmund angeboten Blätter sind von sehr unterschiedlicher Qualität, allerdings sticht besonders der Titel der „Ruhr Nachrichten“ ins Auge. Wenn schon der Name der eigenen Publikation nicht richtig geschrieben wird, welche Rückschlüsse lässt dies auf die Qualität des Inhalts zu?“ – und er fügt hinzu: „Tatsächlich aber gehört die Zeitung „Ruhr Nachrichten“ zu den besseren Dortmunder Tageszeitungen“.

Titel Blatt

Dortmunder TageszeitungThorsten schreibt weiter: „Außerdem sieht man am beigelegten Bild, dass der Verlag auf seinen falsch geschriebenen Zeitungstitel dermaßen stolz ist, dass er diesen den verschiedenen Lokalvarianten der Zeitung (das Bild enthält nur eine Auswahl) auch gleich – selbstverständlich wieder falsch – beifügt. Journalistische Sonderklasse!“

Kommentar: Danke, Thorsten. Dem ist nichts hinzuzufügen. Ein solches Blatt würde ich aus Prinzip nicht lesen.