Hurra, ein Brief an Frau Bieber-Fans!

In meinem Posteingang landete heute eine ganz besondere E-Mail – offensichtlich sollte es eine Pressemitteilung sein. Die Anrede lautete: „Liebe Justin Bieber-Fans“. Aus verschiedenen Gründen kann es sich nur um einen Irrläufer handeln. Ich konnte unmöglich damit gemeint sein, und zwar aus folgenden Gründen:

1. Ich heiße nicht Justin. Die E-Mail kann logischerweise nur an einen Herrn mit dem Vornamen Justin und dem Nachnamen Bieber-Fans gerichtet sein – lediglich ein -r wurde vergessen: „Lieber Justin Bieber-Fans“ müsste es also korrekt lauten. Alternativ ist auch denkbar, dass sich das Schreiben an einen Justin und mehrere Bieber-Fans richtet, es wurde in diesem Falle so einiges vergessen: „Lieber Justin, liebe Bieber-Fans…“

2. Ich bin keine Frau. Die E-Mail könnte eventuell auch an eine Dame mit dem Vornamen Justine und dem Nachnamen Bieber-Fans gerichtet sein; in diesem Falle wurde offensichtlich das -e im Vornamen vergessen: „Liebe Justine Bieber-Fans” müsste es also korrekt heißen.

3. Ich soll als ein Fan des Sängers Musikers Teenie-Idols der Twitter-Plage Justin Bieber angesprochen werden, was ich nicht bin. Aber nehmen wir mal an, ich fände ihn ganz famos, so fehlt doch ein ganz entscheidender Bindestrich – immerhin nur einer von zwei notwendigen. Dummerweise ist es exakt der, der verhindert, dass mein Gehirn die Lücke zwischen Justin und dem Bieber reichlich sinnentstellend füllt: Denn natürlich ergänzt jeder halbwegs gebildete Leser, der weiß, dass Justin ein Männername Jungenname ist, ein fehlendes -r und liest „Lieber Justin…“, bevor ihm dämmern kann, was der Texter vielleicht eigentlich meinte schreiben wollte.

5 Gedanken zu „Hurra, ein Brief an Frau Bieber-Fans!“

  1. Und warum, bitteschön, soll die Mail nicht an eine Frau mit dem Vornamen Justin gerichtet sein?

    Das Namensrecht ist nicht überall so streng wie in Deutschland.

  2. Genauso interessant finde ich den Bieber-Tag. Ist das ein Bezug auf den Tag des Bibers? Oder gibt es in HTML5 jetzt ein Bieber-Tag? Oder aber man weist der Kategorie solcher Einladungen das Merkmal Bieber zu (“Tagging”)?

  3. Spannend … vor vielen Jahren in der Schule habe ich noch gelernt, dass zwischen Vor- und Nachnamen niemals ein Bindestrich kommt. Genauso auch zw. Titel und Vorname – das allerdings in Bezug auf Straßennamen.
    Dieser Blog hat mich nun dazu bewogen, mir nochmals die Normen anzusehen, wo ich tatsächlich festgestellt habe, dass es hier eine Änderung der Regeln gegeben hat (als ich vor ein paar Jahren schon mal die Normen hierzu gesucht habe, war es noch so, wie ich es gelernt habe).

    Nun ja – ich gehe mal aus, dass der/die Verfasser/in des Newsletters etwas älter ist als Justin Bieber und wohl auch nur auf eigenes Wissen zurück gegriffen hat…

    1. @Sandra: War das in Deutschland? Wie haben sie euch dann erklärt, dass man Straßennamen durchkoppelt (z.B. Johann-Sebastian-Bach-Straße, Johann-Wolfgang-von-Goethe-Platz, Konrad-Adenauer-Brücke)?

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