Rentner-Verdummung

Grosser Deutschland Wettbewerb Pisa StudieWas ist mir denn hier in den Briefkasten geflattert? Irgendjemand möchte „nach schlechtem Abschneiden der jungen Generation“ bei der Pisa-Studie wissen, wie fit die ältere Generation ist. Damit sich das Mitmachen auch lohnt, werden tolle Preise ausgelobt. Zu dumm nur, dass nicht nur der Name der Aktion der deutschen Rechtschreibung nicht gerecht wird („Großer Deutschland Wettbewerb“ statt „Großer Deutschland-Wettbewerb“), sondern auch der Ausdruck „Pisa-Studie“ ohne den erforderlichen Bindestrich geschrieben wird.

Grosser Deutschland Wettbewerb Pisa StudieAuch im beschreibenden Text der Mitmach-Karte fehlt der notwendige Bindestrich zwischen „Pisa“ und „Studie“. Etwas seltsam mutet auch der folgende Satz an: „…möchten wir wissen, wie fit ist die Generation ab 40“. Etwas holprig, stilistisch schlecht, und sicher nicht geeignet, Vertrauen zu erwecken.

Grosser Deutschland Wettbewerb Pisa StudieDen Unterschied zwischen „das“ und „dass“ kennt der Laden offensichtlich auch nicht. Vielleicht sollte der Absender besser darauf hingewiesen werden, dass man hier anscheinend seine Daten einer Institution übermittelt, die bei der Pisa-Studie selbst durchgefallen wäre …

13 Gedanken zu „Rentner-Verdummung“

  1. dieser flyer ist nicht nur ein orthographischer super-gau, sondern eine verunglimpfung älterer menschen. man muß sich nur einmal die “testfragen” anschauen. ich frage mich ja überhaupt, was der sinn und zweck der aktion gewesen sein mag.

    werbung? aber wofür und von wem?

  2. „…möchten wir wissen, wie fit ist die Generation ab 40“
    – ist nicht nur stilistisch schlecht. Nebensätze haben die finite Verbform am Ende.

  3. Ich schließe mich Stefan an.
    Wer derart gewalt tätig mit der Orto Grafi umgeht, macht keine Studie und kein Prei’s Au’s Schreiben, sondern sammelt garantiert Adressen.

  4. Später werden die Teilnehmer dieser “Aktion” auf eine Busfahrt mit “Informationsveranstaltung” als Gewinn eingeladen. Das, und das Alter der Zielgruppe sagt eigentlich schon alles aus! 😛

  5. Ich finde Sie werden pingelig. Jedenfalls im ersten Absatz. Ich sehe Bindestriche, einen vorn, einen hinten. -PISA STUDIE- Mehr darf man in diesem Zusammenhang nicht erwarten. Und was den Rest dieses Beitrags angeht: Wer Mitmach-Karten an ein Postfach nach Quakenbrück schickt, ist irgendwie selber mitverantwortlich. Egal, wie alt.

  6. zu -PISA STUDIE- würde ich sagen, dass dieser aufruf ja wohl nicht für “die” PISA-STUDIE ist, die wir ja alle kennen.
    Ergo dürfen die wohl auch nicht den namen verwenden und benutzen einen der ziemlich ähnlich ist.

  7. Hallo,

    ich habe gerade bezüglich des “-Pisa Studie-“-Anschreibens eine Warnung der Verbraucherzentrale im Internet gefunden. Wenn Sie gestatten, setze ich hier mal den Link rein – es handelt sich bei der Postfachfirma in Quakenbrück offenbar NICHT um die wirklich zuständige Stelle der “PISA-Studie”:

    http://www.vzhh.de/~upload/rewrite/TexteRecht/GewinnspieleListe.aspx

    Der Verdacht bestätigt sich: Menschen mit einigermaßen ausgeprägten Ortographie- und Rechtschreibkenntnissen können solche vermeintlich “amtlichen” Anschreiben schneller als “Bauernfängerei” entlarven, denn man sollte nicht erwarten, dass ausgerechnet von der “amtlichen” PISA-Stelle solche fehlerbehafteten Anschreiben kämen.

    PS: Es ist immer wieder ein Vergnügen, hier hin und wieder einmal vorbeizuschauen und auf Ihrer Homepage zu stöbern. 😉

    Mit freundlichen Grüßen
    Rainer Petersen

  8. Tolle Seite, wirklich.
    Aber, Eure An- und Abführungszeichen sind völlig daneben, falsch eben.
    Erst recht sollte man kein Zollzeichen dafür benutzen.
    Gruß aus dem Ruhrgebiet
    dWe

  9. [Etwas holprig, stilistisch schlecht, und sicher nicht geeignet, Vertrauen zu erwecken.]

    Welches Komma gehört hier nicht hin ???

  10. Nein, ein Komma in einem Nebensatz kann man nach wie vor setzen.

    Beispiel: “Er kam, ging und hupste.” [Kein Komma nötig]
    aber “Er kam herein ohne hupsend wieder hinauszugehen, und das machte uns alle perplex.” [Komma korrekt, weil Bezugswechsel von Nominativ auf Akkusativ]

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