Palast Orchester Capri Fischer

Palast OrchesterEin Deppenleerzeichen, das mich ganz besonders ärgert, ist dieses: „Palast Orchester“. Denn Max Raabe und das Palastorchester (oder Palast-Orchester, beides wäre richtig, aber nicht mit einem Leerzeichen) sind einfach exzellent – weswegen ich auch ihre Vorstellung besuchte und mir eine „Broschüre“, so der Name des Hefts mit der eingelegten CD, kaufte.

Palast OrchesterLeider wird aber nicht nur der Name des Orchesters ständig falschgeschrieben, sondern auch andere Bezeichnungen. So etwa die „Capri Fischer“, und Ralph Maria Siegel, der den Text des von Gerhard Winkler komponierten Stücks geschrieben hat, dürfte sich gewiss nicht darüber freuen, dass man in dieser Broschüre seinen Capri-Fischern einfach einen Bindestrich geklaut hat …

8 Gedanken zu „Palast Orchester Capri Fischer“

  1. Habe mal auf der Homepage des “Palast Orchesters” gestöbert.
    Da wird man zunächst im “Palast Theater” willkommen geheißen, dann kann man z. B. unter “Palast Artikel” ein “Konzert Plakat” oder ein Buch incl. “Mini Musik CD” kaufen, man kann aber auch Karten für die “Palast Revue” bestellen oder sich über die “Asien Tournee” informieren.
    Apostrophitis haben sie dort übrigens auch – Beispiele aus der Diskographie: “Mach’ mich glücklich”, “Ich steh’ mit Ruth gut”, “Hallo, was machst du heut'” usw.

  2. In „Ich steh’ mit Ruth gut“ und „Hallo, was machst du heut’“ sind korrekt, denn in „heut’“ wird das ‚e‘ weggelassen, und bei „steh’“ handelt es sich um keinen Imperativ, ergo heißt es in voller Variante „stehe“, und ist somit richtig.

  3. @ Zeitgenosse:

    Im Falle von “heut'” muss ich widersprechen. Im Duden in den Richtlinien zur Rechtschreibung, R 13, lese ich: “Es steht auch kein Apostroph bei den kürzeren Formen einiger Substantive, Adjektive und Adverbien, die als gleichberechtigte Nebenformen gelten und (auch in der Standardsprache) allgemein üblich sind.” Beispiele: “Bursch neben Bursche, Hirt neben Hirte, blöd, bös, fad, gern, heut (!!!), leis, öd, trüb usw.” Das galt auch schon nach der alten Rechtschreibung.

    Bei “steh'” ist der Apostroph zumindest nach der 1996 eingeführten Rechtschreibung falsch. Unter R 13 des 1996er Dudens findet sich die – zugegebenermaßen erst damals neu eingeführte und evtl. 2006 schon nicht mehr gültige (?) – Regel: “Es steht kein Apostroph für das ausgelassene Schluss-e bei Substantiven und bestimmten Verbformen. […]” Beispiele: “Das hör ich gern. Ich lass das nicht zu. Ich stoß ihn weg. Ich werd kommen. Könnt ich das nur erreichen.” usw.

  4. @Axel:

    Vielen Dank für die Aufklärung. Ich war ein wenig beirrt durch die eigentümlichen Schreibweisen vieler deutschsprachigen Autoren der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Das Weglassen von Apostrophen erleichtert natürlich das Schreiben ungemein.

  5. @ Zeitgenosse: Es erleichtert, wie ich finde, vor allem das Lesen. Der “Apostrophenhagel” erschwert das Lesen meines Erachtens, denn man bleibt an diesen Stellen immer hängen und fragt sich, was nun eigentlich weggelassen wurde …

  6. PS: Wenn die Autoren in der ersten Hälfte des 20. Jh. tatsächlich so geschrieben haben – was ich bislang nicht wusste! – dann passt da ja bestens zum Palastorchester.
    Insoweit nehme ich meine ursprüngliche Kritik am “Apostrophenhagel” auf der Homepage natürlich gern zurück.

  7. Nun ist es ja in Künstlerkreisen durchaus üblich, einige Worte zu verkürzen oder zu verlängern, so daß es letzlich einfach nur besser klingt. Niemand nimmt einen Duden zum texten. Es sei denn, er ist ein pedantischer Blödmann wie Axel…

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