Zur Buchmesse in Frankfurt sind viele Bücher von Promis erschienen. Auch Eva Hermans Buch ist darunter. Und nicht nur Frauenrechtler wettern gegen das Buch: Auch der Buchdeckel, wahrscheinlich gestaltet vom Pendo-Verlag, verdient Kritik. „Das Eva Prinzip“? Ach ja, das hatte ich ja ganz vergessen. Neuerdings scheint es ja Mode zu sein, einfach mal einen Bindestrich zu vergessen. Der Pressetext zum Buch besagt: „Eva Herman plädiert für eine Rückkehr zur traditionellen Wahrnehmung der Geschlechter“. Ich empfehle dem Verlag dagegen eine Rückkehr zur traditionellen Wahrnehmung der Rechtschreibung.
Vielleicht will man uns auch “Das Eva” verkaufen, ein Prinzip für eine neue Weiblichkeit. EVA ist in diesem Fall nur eine Abkürzung für was auch immer.
Oder aber das Eva hat die Buch geschrieben. 🙂
Nichts gegen monothematische Webseiten … aber es besteht die Große Gefahr, dass man zum Fachidioten wird und vor lauter »Deppenleerzeichen« den Wald nicht mehr sieht. Auf der Buchmesse wurde Eva Hermanns Buch von der Produktionsleiterin des Rohwohlt-Verlages, Elke Enns, als das schlampigste Buch der Saison bezeichnet. Das reicht vom fehlerhaften Manuskript, über den Satz bis hin zur Verarbeitung. Da sind die fehlenden Bindestriche nur das kleinste Übel.
Gerade auf fehlende Bindestriche sollte man acht geben. Sonst entwickelt sich die Sprache irgendwann in eine Richtung wo alles „vertretbar“ ist.
@L-Roy: Ist ganz einfach, “EVA” steht z.B. für “electronic video agent” (wie man in C&C hören kann)… *g*
“Das EVA Prinzip” ist wohl ein Buch für angehende Informatiker.
Eingabe-Verarbeitung-Ausgabe.
Wäre denn dann das fehlende Leerzeichen korrekt ?
(ich tippe mal auf nein…)
Micha,
nein, wieso sollte es dann korrekt sein? Es heißt schließlich auch nicht “die PKW Werkstatt”, sondern “die PKW-Werkstatt”.
Es fehlt übrigens nicht das Leerzeichen, sonden der Strich 😉
Ich hielte es auf den ersten Blick auch für ein Informatikerfachbuch, denn die Informatiker sind besondere Freunde der Deppenleerzeichen. Es gibt kaum ein EDV-Fachbuch mit korrekt gekoppelten Wörtern.
Immerhin: Einige Medien, wie der Spiegel, schreiben trotzig “Das Eva-Prinzip”. Ähnlich trotzig schreibe ich die Fußballsimulation “Anstoß”, auch wenn auf der Packung und auf der Website ständig “Anstoss” zu lesen ist.
Es gibt kein Recht auf falsche Rechtschreibung oder Grammatik.
Hallo (aths),
das ist meines Erachtens nicht trotzig, sondern einfach nur richtig! 🙂
Ich kenne diese Fußballsimulation nicht, aber nach dem, was ich per Google herausfinden konnte, scheint der Ersteller der Produktabbildung doch zu wissen, wo’s lang geht. Versal werden zwei »S« gesetzt, im Wort »Fußball« ist das »ß« aber richtig verwendet. Siehe z. B.: http://www.71cs-shops.de/pro7resource/shop3/art_image/S20408001.jpg
Zum Thema »VERSAL-SZ« gibt’s z. B. hier einen Ansatz: http://std.dkuug.dk/jtc1/sc2/wg2/docs/n2888.pdf
Hallo miteinander,
liege ich falsch, wenn ich §51 als Kannbestimmung interpretiere ?
“Man kann einen Bindestrich in Zusammensetzungen setzen, die als
ersten Bestandteil einen Eigennamen haben, der besonders hervorgehoben
werden soll, oder wenn der zweite Bestandteil bereits eine
Zusammensetzung ist.”
Werte ich Eva als Eigennamen werte (wie auch diverse Firmennamen in anderen Beispielen auf den Seiten), so muss kein Bindestrich gesetzt werden.
„Businesskasper“,
§51 beschreibt in meinem (aktuellen) Duden etwas vollkommen Anderes. Womöglich sprichst Du vom „alten“ §51. Dann liegst Du richtig, es handelt sich um eine Kann-Bestimmung. Du kannst also wählen zwischen:
Goetheausgabe
und
Goethe-Ausgabe
Nicht richtig war und ist: „Goethe Ausgabe“.